 2012 Seat Leon
Eigentlich kann man es sich als Autohersteller kaum besser wünschen. Man ist bei Seat Teil des VW-Konzerns und damit bis zu einem gewissen Grad geschützt. Zusätzlich profitiert man enorm vom beinahe patentierten
Unterbau z.B. in diesem Fall des Golf 7, der schon alle Segnungen des modularen Querbaukastens enthält.
Man entwickelt den Seat Leon sogar zeitlich so günstig, dass man im Gegensatz zu besagtem Golf sogar noch LED-Hauptscheinwerfer anbieten kann. Wer kann sich schon schätzen, technisch dem Golf eine
Nasenspitze voraus zu sein. Übrigens gehören von Anfang an fast alle Motoren zur verfügbaren Palette, von sportlich bis knauserig.
Die Produktion dürfte bei dem Standard der Facharbeiter im spanischen Werk in Martorell ebenfalls kein Problem sein, zumal der Konzern auch noch 800 Mio. Euro dort investiert hat. Leicht vorstellbar, dass in dem von
der Krise gebeutelten Land ein Arbeitsplatz bei Seat sehr begehrt ist. Gut konkurrieren mit dem Golf kann der Löwe aus Spanien natürlich auch über den in der Grundausstattung um mehr als 1500 Euro günstigeren
Preis, allerdings dann ohne Klimaanlage.
Bliebe noch das Design zu erwähnen. Früher war es einfacher, sich von einem VW abzuheben. Das fällt beim Golf 7 schon schwerer, ist aber bei diesem Seat-Produkt durchaus gelungen. Erwähnenswert der schlankere
Po und die rücksichtfreundlichere C-Säule. Seitlich werden mit drei filigranen Sicken sogar neue Akzente gesetzt, obwohl das heutzutage wirklich nicht leicht ist.
Wer will da noch meckern, über das weniger feurige Armaturenbrett oder die hohe Ladekante etwa? Tatsache ist, dass sich die insgesamt stylingbetonteren Autos dieser Klasse wie etwa der Opel Astra jetzt wieder etwas
wärmer anziehen müssen. Wer allerdings eher drei Türen bevorzugt oder viel Platz im Kombi braucht, muss sich noch ein wenig gedulden. 11/12
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