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Henry Royce



Völlig anders als sein späterer Partner Charles Stuart Rolls wächst er auf. Er stammt aus armen Verhältnissen, ist das jüngste der insgesamt 5 Geschwister. Der Vater muss wegen einer aussichtsreicheren Arbeit als Fachmann für dampfbetriebene Mühlen nach London wechseln und nimmt ihn und seinen Bruder mit. Dort erlebt der erst neunjährige Henry den Tod seines Vaters durch eine unheilbare Krankheit.

Zurückgekehrt zur Mutter häufen sich die Schwierigkeiten, die Familie durchzubringen. Henry muss jede Möglichkeit nutzen, um Geld zu verdienen. So trägt er beispielsweise Zeitungen aus, vielleicht sogar in den Vierteln, in denen vier bis fünf Jahre später Charles Rolls geboren wird. Jedenfalls ergibt sich aus dieser misslichen Situation nur ein Schulbesuch von einem Jahr.

Ab dem Alter von 14 Jahren spielt seine Tante eine große Rolle. Sie zahlt für ihn die Ausbildung bei einer Eisenbahn-Werkstatt. Das ist damals so üblich. Immerhin reicht das Geld der Tante dort für drei Jahre, dann lernt er die wirkliche Arbeitswelt mit 14-Stunden-Tagen in einer Fertigung für Werkzeuge in Leeds kennen. Nach einem Jahr gelingt ihm der Wechsel in den Bereich der neu aufkommenden Elektro-Industrie.

Das ist die Folge von Fortbildung, die er in seiner spärlichen Freizeit betrieben hat. Er kann damit die fehlende Schulbildung ausgleichen und es bildet sich ein Bewusstsein für Perfektionismus, der seine ganze spätere Arbeit auszeichnen wird. In seiner Heimatstadt Peterborough, 130 km nördlich von London, bleibt ihm neben seiner neuen Arbeit auch noch Zeit zum Besuch einer entsprechenden Fachschule für Technik.

Irgendwann in den drei Jahren seiner Tätigkeit dort geht er in verantwortlicher Stellung für die Firma nach Liverpool, doch dann endet mit der Firma auch sein Arbeitsverhältnis. Immerhin hat er inzwischen den Elektroingenieur Ernest Claremont kennengelernt, der über etwas mehr Barmittel verfügt als er. Beide gründen eine Firma für wichtige Tools zur Nutzung der sich gerade erst etablierenden Elektrik.

Manchester ist die Stadt ihrer Wahl. Der neue Betrieb ist so erfolgreich, dass er nach 5 Jahren in die Aktiengesellschaft Royce Ltd umgewandelt wird. 1993 heiratet Henry Royce und seine Zukunft scheint gesichert. Doch dann erhalten die in einer zweiten Fabrik gebauten Kräne und Generatoren zunehmend Konkurrenz aus Ländern wie USA und Deutschland, deren industrielle Revolution eine gewisse Zeit später als in England begonnen hat.

Um den inzwischen erreichten Wohlstand zu sichern, widmet sich Henry Royce so etwa ab der Jahrhundertwende der Konstruktion von Motorfahrzeugen. Die in Frankreich erworbenen De Dion Quadricycle und Decauville können seine Anforderungen nicht erfüllen. Er lernt lediglich den Umgang mit den Fahrzeugen und deren Konstruktion kennen. Allerdings werden schon zu dieser Zeit die ersten Krankheitssymptome bei Royce sichtbar. 10/12








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