2004 Ferrari 612 Scaglietti
Ein mit 4,90 Meter recht langes Auto. Aber auf der Suche nach günstiger Gewichtsverteilung geht viel Volumen verloren. Ein GT ist ohnehin kein Ausbund an Raumökonomie. Der 612 Scaglietti rückt den V-12 im
Motorraum ganz nach hinten und schränkt mit Kupplung und Getriebe an der Hinterachse den Kofferraum auf ein Maß kleiner als beim Mittelmotor
430 ein. Was bleibt ist relativ viel Platz auf den Vorder- und wenig auf den Rücksitzen.
Für einen guten Geradeauslauf ergibt sich ein transporter-ähnlicher Radstand. Die aktuelle Werbung weist zwar auf die Abschaltbarkeit aller möglichen Funktionen, (z.B. der Traktionskontrolle) für entsprechende
Manöver auf der Rennstrecke hin, aber richtig geeignet ist dieser Ferrari mit über 1,8 Tonnen trotz Alu-Karosserie nicht. Zu wenig aggressiv, zu sehr auf Grande Tourismo ausgerichtet. Wenn dann zumindest die
Verarbeitung leidenschaftlich wäre, könnte man damit auch leben.
Es hat bei Ferrari immer wieder Versuche gegeben, einen Viersitzer anzubieten. Formal darf der 612 Scaglietti sicherlich als gelungen angesehen werden. Die Firma Pininfarina ist immer noch meisterhaft in der
Kreation von relativ weichen, eleganten Linien. Vergleichen Sie die konkaven Flächen mit denen eines 1er-BMW oder den Übergang der Kotflügelfalte in eine Sicke unterhalb des Kühlergrills mit denen des Opel Astra
G. Und nach einer solch gelungenen Aufteilung des Kühlluft-Einlasseskönnen Sie wohl lange suchen.
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