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2020 Dacia Sandero




Der Sandero kommt in der dritten Generation und auch wenn der Kaufpreis von ca. 7.000 auf 8.500 € gestiegen ist, muss man doch fragen, wie Renault das eigentlich macht, denn immerhin sind das in acht Jahren nur 1.500 Euro Preissteigerung. Schauen Sie sich um in der Landschaft der günstigen Autos, sie werden nichts Vergleichbares finden, auch nicht unter Einbeziehung von Rabatt.

Da muss zunächst einmal der günstige Fertigungsort Tanger in Marokko genannt werden. Klar ist es üblich, verstärkt in Ländern mit niedrigeren Löhnen zu produzieren, aber Marokko scheint zurzeit mit ca. 10 Prozent der Löhne in Deutschland europanah den Vogel abzuschießen. Sie werden trotzdem auf dem Video unten kaum Unterschiede zu anderen Fertigungsstätten finden, vielleicht etwas weniger Einsatz von Robotern.

Heben Sie jetzt ja nicht auf eine eventuell schlechtere Verarbeitung ab, denn der Sandero läuft auf der gleichen Plattform wie der Renault Clio, zurzeit ab gut 14.000 € zu haben. Plattform, das schließt natürlich alles ein, was ein Auto fahrbar macht. Und an der Sicherheit kann gar nicht gespart werden, das schließt die Gesetzgebung aus. Den Rest können Sie selbst gern vergleichen.


Wirklich kein Pferdefuß? Doch. Es lohnt sich, vor dem Gang zum Händler zumindest die Internetseite zu studieren. Denn hier sind schon einige Tricks versammelt. Dazu gehört nicht der Einstiegsmotor, der bei anderen scheinbar günstigen Automarken deutlich mehr verbraucht als der nächst größere und damit teurere. Allerdings, einen kleinen Unterschied gibt es.

Gehen wir das einmal durch. Der Verbrauch differiert schon nach Herstellerangabe um 0,2 L/100km. Das macht 200 Liter auf 100.000 km, also ungefähr 300 €. Der nächst teurere Motor ist aber 1.500 Euro teurer. Auch wenn wir einen höheren Verbrauchsunterschied konstatieren, lohnt sich der kleinere. Das weiß auch der Hersteller, aber verkaufen möchte er gern eines der teureren Modelle.

Und das geht so, dass es beim Basis Sandero praktisch nur ein Reserverad für 150 Euro als Sonderausstattung gibt. Sie kommen also an eine Klimaanlage nicht heran. Fahren Sie das Fahrzeug länger, dann kann Ihnen das egal sein. Aber bei einem früheren Verkauf könnte es den Wiederverkaufswert deutlich schmälern.


Für die manuelle Klimaanlage zahlen Sie 400 € für die nächsthöhere Ausstattung dann noch einmal 700 €. Dann hätten Sie sogar für 250 Euro Zugriff auf den überall abgebildeten Touchscreen und für weitere 180 € auf weitere, recht empfehlenswerte, zusätzliche Extras. Und genau an dieser Stelle bietet man Ihnen die teuerste Ausstattung an.

Jetzt sind wir schon bei 10.000 Euro und haben immer noch den schwächeren Motor. Was liegt also näher, als auch den stärkeren zu nehmen, zumal der auch noch leicht sparsamer ist. Macht 11.500 €. Nein, das Arktis- Weiß gefällt der Frau des Hauses nicht, also noch einmal mindestens 500 € für eine andere Farbe. Merken Sie jetzt, wie Renault das macht? Gegenstrategie: Hart bleiben, wenn es sich z.B. um einen Zweitwagen handelt.

Noch schwieriger wird es bei einem Sandero Stepway oder einem Sandero mit Erdgas, wenn es nicht um einen Zweitwagen geht. Der kostet nur 1500 € mehr und wenn Sie nach den derzeitigen Preisen an der Tankstelle geht, sparen Sie mindestens 3.750 € auf 100.000 km. Aber diese 2.250 € werden angeknabbert. Schauen Sie, von welchen Seiten.

Noch ist LPG an der Tankstelle steuerbegünstigt, aber das läuft entweder irgendwann aus oder die Vergünstigung wird weniger. 0,05 € Literpreis mehr sind schon angekündigt. Dann müssten Sie sich erkundigen, ob der Sandero nicht mit Benzin gestartet und warmgefahren werden muss. Außerdem sind Sonderprüfungen der Gasanlage an Bord verpflichtend und verursachen Kosten.

Schwierig zu qualifizieren ist der Mehrverbrauch im Gasbetrieb. Und das bei nur 32 Liter Fassungsvermögen. Wie nervig ist nun eine Langstrecke, wo sich eigentlich der Gasbetrieb am meisten lohnen würde? Wird dann z.T. einfach mit Benzin weitergefahren, ist ein Teil der Ersparnis futsch. Sie sehen, wer mit so einem Auto sparen will, sollte vorher Taschenrechnen und konsequentes Verhalten üben.

Allerdings bleibt bei der ganzen Betrachtung ein fader Nachgeschmack. Die günstigen Autos für den kleinen Geldbeutel sterben aus. Und wenn der Sandero der letzte ist, wird der auch im Preis weiter anziehen. Noch schlimmer wird es mit der E-Mobilität: hohe Preise oder gnadenlos geringe Reichweite. Dacia hat damit schon hier hier angefangen, zum Schaden vielleicht auch für Marokko.










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