Egal, wie puristisch man dem Allradantrieb bei Serien-Limousinen gegenübersteht und für wie wenig sicherheitsrelevant man einen Allradantrieb hält, weil er zum erfolgreichen Bremsen nichts beiträgt, es gibt Fahrzeuge, für die ist er einfach sinnvoll. Wie sollen denn sonst 441 kW (600 PS) oder noch wichtiger, 750 Nm auf die Fahrbahn gelangen?

Es ist eher umgekehrt so, dass ohne Allradantrieb solch eine enorme Leistung für einen Pkw gar nicht sinnvoll wäre, weil sie dauernd elektronisch eingebremst werden müsste. Schon an der optionalen Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h dieser ausgewachsenen Limousine kann man sehen, dass der Wagen ohne diese Option offensichtlich bei 250 km/h eingebremst wird.

Und trotz einer Motorhaube aus Aluminium und Carbondach hat der Wagen zusammen mit dem Allradantrieb so viele Extras und vor allem Verstärkungen, dass er einschließlich Fahrer/in knapp 2 Tonnen wiegt. Und das trotz Compound-Bremsanlage, bei der die durch mannigfache Belüftung erleichterte Bremsscheibe nur über Stifte aus Edelstahl mit dem Alu-Topf verbunden ist. Carbon würde noch einmal erstaunliche 23 Kilo weniger bringen.

Früher konnte man sich bei einem V-Motor mit zwei (oder je zwei) Endrohren links und rechts darauf verlassen, dass diese getrennt von jeder Zylinderseite ausgingen. Doch BMW spricht von einer Twin-Turbo- Technologie mit 'zylinderbankübergreifendem Abgaskrümmer'. Auch hat man sich schon daran gewöhnt, dass bei neuen Autos zunächst die hochpreisigen Varianten angeboten werden. Aber hier ist das für ca. 20.000 Euro mehr eine auf 400 Einheiten limitierte First Edition mit der einmalig vorkommenden Farbe 'Frozen Dark Red Metallic', damit es auch jeder für immer sieht. 08/17