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1960 Austin Seven




Kaum zu glauben, dass dieses auch heute noch gefällig aussehende Auto schon 1959/60 auf den Markt kommt. Es wird während 40 Produktionsjahren bis 2001 gebaut und ist das meistverkaufte britische Auto aller Zeiten. Der Grund hierfür liegt im für die Zeit neuartigen Konzept mit Quermotor und dem für die geringen Außenmaße unglaublich großen Innenraum. Oben im Bild das Modell für die Rallye Monte Carlo, die der Mini als Cooper ab 1964 insgesamt dreimal gewinnt.


Es gibt ihn als zweitürige Limousine, Lieferwagen, Pick-up und später noch in unzähligen Sondermodellen. Er hat bei seinem Start auch nicht - wie das abgebildete Fahrzeug - 1300 cm³ Hubraum, sondern nur 850 bzw. 1000 cm3. Der Quermotor ist mit dem Getriebe (Automatik ebenfalls lieferbar!) kombiniert und beide werden über den gleichen Ölkreislauf geschmiert. Sie liegen hinter- und nicht nebeneinander, wie heute üblich.


Die Antriebswellen sind schon voll gekapselt und statt Achsschenkelbolzen werden Kugelgelenke verwendet, die allerdings noch abgeschmiert werden müssen. Statt Stahl federt ein runder Gummiklotz, der zusammen mit den Teleskopdämpfern und den zehnzölligen Rädern für wenig Federweg (kleine Radkästen), aber für eine ausgezeichnete Straßenlage sorgt.


Der Motor weist außer der seitlichen Position des Kühlers parallel zum linken Vorderrad keine Besonderheiten auf. Er entspricht mit seiner untenliegenden Nockenwelle dem Stand der Technik, ist aber mit seinem Innenleben, seiner Motorsteuerung und der Vergaseranlage Ziel vieler Tuning-Maßnahmen. Dies ist auch nötig, denn im Serienformat produziert er relativ wenig Fahrspaß.


Der Innenraum ist trotz der beschränkten Außenmaße recht groß. Das um so mehr, als das Armaturenbrett besonders niedrig ist und die Lenksäule sich deutlich nach hinten oben davon absetzt. Der Tacho ist in der Mitte des Armaturenbretts montiert. Lange Beine müssen (und können auch) einfach mehr angewinkelt die zierlichen Fußpedale bedienen. Obwohl eine Rücksitzbank mit relativ viel Beinfreiheit vorhanden ist, hat man beim Kurvenfahren das Gefühl, auf der Hinterachse zu sitzen. Den Mini zeichnet eine besondere Wendigkeit aus.


Hinter der von oben öffnenden Kofferraumklappe gibt es eine zusätzliche Gepäckbrücke, denn es bleibt nicht viel Platz übrig. Ein Drittel wird links vom Tank beansprucht, der Rest auch noch durch Reserverad und Batterie beschnitten. Unter den Wagenboden würde der Tank wegen mangelnder Bodenfreiheit auch nicht passen. Typisch sind auch die sonst eher bei Lieferwagen üblichen, außen angebrachten Türscharniere.


Einen großen Nachteil hat diese extreme Raumausnutzung allerdings. Die Mechaniker haben um bestimmte Reparaturen einen großen Bogen gemacht. Es ist beinahe unmöglich, an bestimmte Reparaturstellen vorzudringen, z.B. die Umlenkung des Handbremsseils. Und das bei einem Auto, das auch in späteren Versionen noch hohen Pflegeaufwand benötigt. Für eine sachgerechte Reparatur wären evtl. umfangreiche Demontagen nötig, z.B. den jeweiligen Hilfsrahmen von Vorder- und Hinterachse. Allerdings ist die Leichtgängigkeit der Schrauben abhängig von der bei diesem Auto relativ rasch fortschreitenden Korrosion. Das geringe Gewicht des Wagens insgesamt geht übrigens an anderen Stellen etwas zu Lasten der Stabilität. So kann es passieren, dass sich die vordere Haube schon beim Lacktrocknen verzieht.

Chefkonstrukteur Alec Issigonis' zweiter Erfolg nach dem Morris Minor

Auszeichnung

Der Mini von Austin ist von der Fachwelt wohl wegen seiner zukunftsweisenden Konstruktion zu den Autos des 20. Jahrhunderts gezählt worden. 07/20









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