Räder für Zweiräder
Das ist sogar noch relativ viel Profil, was Sie hier sehen. Moderne Motorräder haben kaum noch durchgehende Rillen. Sie beginnen in der Mitte und enden, sobald
sie den Rand auch nur annähernd erreicht haben. Warum ist das so? Es liegt an der relativ kleinen Aufstandsfläche, die sich auch nicht wesentlich in Schräglagen
ändert.
Und trotzdem sind diese wenigen Profilrillen nötig. So wird auch bei Motorradrennen von Slicks auf profilierte Reifen gewechselt. Wenn man deren abenteuerliche
Schräglagen sieht, weiß man, was Gummimischungen zu leisten imstande sind. Das kann man fast nur noch als 'Klebeverbindung' bezeichnen.
Und wie ist das mit dem Mindestprofil bei Motorradreifen? Das sind genauso wie beim Auto 1,6 mm. Also muss man auch hier von einem Risiko des Aquaplanings
ausgehen. Zu beachten ist, dass seine Auftretenswahrscheinlichkeit zwar geringer ist, aber seine Folgen sind schwerwiegender. Da fehlt dann das gegenseitige
Stützen durch benachbarte Räder.
Sogar die 4 mm Grenze gibt es beim Motorrad, obwohl die Reifen doch wohl niemals etwa 8 mm Profiltiefe im Neuzustand haben, oder? Und um die
Übereinstimmungen zu komplettieren gibt es auch die sogenannten Abnutzungsindikatoren, allerdings meist erst ab 0,8 mm sichtbar. Motorradreifen sind häufiger
als bei anderen Fahrzeugen vorn und hinten verschieden. Es wird trotzdem eine gewisse Gleichheit von Fabrikat und Typ empfohlen.
Die Bezeichnungen von Motorradreifen sind mit denen der Pkw identisch, vielleicht noch ergänzt durch 'm/c' (motor cycle). Anzeigen der Drehrichtung gibt es
sowohl an den Reifen als auch an den Felgen. Da das Motorrad noch viel mehr als andere Fahrzeuge von seinen Reifen abhängig ist, sollten neue Reifen
eingefahren und gleichzeitig mit Vorsicht genossen werden, bis alle ungünstigen Beläge abgefahren sind und sich die Teile des Reifens gesetzt haben.
Das hier Gesagte gilt übrigens nicht unbedingt für Gespanne, die sich bisweilen eher auf Pkw-Reifen heimisch fühlen. Zum Schluss noch ein Blick auf die Klein-
und Leichtkrafträder. Die dürfen das Profil bis auf 1 mm herunterfahren, was natürlich ebenfalls nicht empfehlenswert ist.
Hier noch die Normungen für Fahrradreifen, beispielhaft für die Durchmesser 26 und 28 Zoll. Jeweils links die neue Norm nach der European Tyre
and Rim Technical Organisation, rechts die alte englische Bezeichnung. Wenn Sie diese mit denen im Kapitel 'Normung' vergleichen,
werden Sie kaum Unterschiede feststellen.
25 - 559 | 26 x 1.00 |
28 - 559 | 26 x 1.10 |
32 - 559 | 26 x 11/4 |
35 - 559 | 26 x 1.35 |
37 - 559 | 26 x 1.40 |
40 - 559 | 26 x 1.50 |
47 - 559 | 26 x 1.75 |
50 - 559 | 26 x 2.00 |
54 - 559 | 26 x 2.10 |
57 - 559 | 26 x 2.25 |
60 - 559 | 26 x 2.35 |
62 - 559 | 26 x 2.50 |
20 - 622 | 28 x 3/4 |
22 - 622 | 28 x 7/8 |
25 - 622 | 28 x 1.00 |
28 - 622 | 28 x 1.10 |
30 - 622 | 28 x 1.20 |
32 - 622 | 28 x 1 5/8 x 1 1/4 |
37 - 622 | 28 x 1 5/8 x 1 3/8 | 40 - 622 | 28 x 1,50 |
42 - 622 | 28 x 1.60 |
47 - 622 | 28 x 1,75 |
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