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 Lenkradschaltung




Die Lenkradschaltung ist äußerlich an einem wesentlich stabileren Hebel als dem Blinkerschalter in der Regel auf dessen Gegenseite zur Lenksäule erkennbar. Der Mittelschalthebel fehlt entsprechend. Man muss zwar zu seiner Bedienung das Lenkrad loslassen, ist aber dem Lenkradkranz ziemlich nah.



Zum ersten Mal aufgetaucht ist sie in USA zum Ende der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Es gibt vermutlich zwei Hauptgründe für die Einführung. Da ist zunächst das oben abgebildete automatische Getriebe zu nennen, gerade erst eingeführt um z.B. mehr Frauen als Käuferinnen zu gewinnen und wegen nur zweier Gänge wirklich keinen komplizierten Wählhebel erfordernd.

Der zweite Grund dürfte die nicht nur in USA zu dieser Zeit so beliebte Sitzbank sein. Sie erlaubt nicht nur drei Vornsitzende, sondern auch den leichten Wechsel z.B. von der Fahrer- auf die Beifahrerseite. Mittelschalthebel stören da eher. Die Lenkradschaltung ist später auch in Europa übernommen worden, obwohl hier das Schaltgetriebe wesentlich häufiger vertreten war.

Zugegeben, als besonders sportlich galt sie nie. Eher etwas für gemütliche Typen von Fahrer/innen. Man hatte es nicht weit bis zur Schaltung. Und dem Getriebe tat es auch gut, denn niemand wäre auf die Idee gekommen, die Hand auf einem Schaltknüppel hinter dem Lenkrad zu parken. Übrigens tut man dieser Schaltung Unrecht, denn sie ließ sich eigentlich recht schnell bedienen. Nur waren zu der Zeit die Schaltwege noch recht lang.

Einzig die Bedienung musste manchem Neuling auf dem betreffenden Fahrzeug erklärt werden. Absolut führend war das Schaltschema mit dem ersten Gang vorne oben. Damit lag die Schaltebene 1./2. Gang fest. Die für den dritten und vierten Gang lag dahinter, also weiter weg bezogen auf den/die Fahrer/in. Zum Rückwärtsgang musste man den Hebel über eine Sperre noch weiter auf sich zu ziehen und dann nach oben drücken.



Es gab aber auch, z.B. bei Auto Union, das umgekehrte Schaltschema mit dem ersten Gang hinten unten. So wie ja auch der Trabant mit seiner direkten Gestängeschaltung die Gänge völlig anders sortiert als die Franzosen. Übrigens ist diese Art der Schaltung überhaupt nicht mit der Lenkradschaltung vergleichbar, die einen wesentlich indirekteren Weg zum Getriebe hat.

Im Prinzip wird hier eine Stange parallel zur Lenksäule für die Gänge R, 1 und 3 in die eine und die Gänge 2 und 4 in die andere Richtung gedreht. Der Wechsel der Schaltebene erfolgt durch Verschieben der Stange relativ zur Lenksäule. Natürlich wäre die Konstruktion um Einiges aufwändiger geworden, hätte sie auch noch die Zeit der allseitig verstellbaren Lenkräder erlebt.

Aber schon vorher kam ihr Aus, als nämlich nur noch Einzelsitze vorn üblich wurden, die dann die Insassen etwas später durch mehr Seitenhalt und Dreipunktgurte fixierten. Es war der Einzug von Mittelkonsolen bis hinunter zu den Kompakten und ein Segen für die Ausrichtung von Airbags. Vielleicht kann man ein Auge zudrücken und die Schaltwippen (Paddles) als legitime Nachfolger Der Lenkradschaltung bezeichnen.


kfz-tech.de/YLe3







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