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  Auflaufbremse



Das ist jetzt etwas schwierig, denn eigentlich passt die Auflaufbremse nicht in ein Buch zum Thema: Hydraulische Bremse. Aber wo soll sie denn hin? Zur Druckluftbremse passt sie erst recht nicht und immerhin ist sie ja so kennzeichnend für die Bremsen von Pkw-Anhängern wie die hydraulische Bremse für Pkws.

Es gibt sogar z.B. in den Niederlanden meist vierrädrige leichte Anhänger mit großem Radstand, Deichsel und hydraulischer Bremse, da wird der Druck vom System des Zugfahrzeugs mechanisch auf das eigenständige System des Anhängers übertragen.


Doch wir machen hier weiter mit Auflaufbremsen, wobei das Prinzip für Ein- und Zweiachser gleich ist. Bei Betätigung der Bremse des Zugfahrzeugs wird die Deichsel im Prinzip gestaucht, was ein besonderer Mechanismus aufnimmt und in eine Zugkraft für zwei oder vier (Bild oben) Bowdenzüge umsetzt. Die Trommelbremsen werden also mechanisch betätigt.


Hier noch einmal das Prinzip für einen Einachser. Die Pfanne im Deichselkopf ist gegenüber dem Deichselrohr verschiebbar gelagert. Sie wird beim Bremsen des Zugfahrzeugs nach hinten verschoben. Zu deren Lagerung gehören ein Umlenk- und ein Feststellmechanismus, die Handbremse (Bild unten).


Durch die Umlenkung wird aus dem Druck ein Zug, der über eine Stange mit Gelenk, einen Einstellmechanismus und eine Wippe an die beiden Bowdenzüge zu den Radbremsen weitergegeben wird. Die Wippe gleicht kleine Unterschiede beim Betätigen der beiden Bowdenzüge aus. Innerhalb der Trommelbremsen wirkt der Mechanismus auf eine Verlängerung der Verbindungsstange zwischen den beiden Bremsbacken.


Jetzt sind wir mitten im Bremsvorgang. Deutlich sichtbar gemacht ist das Prinzip des Mechanismus, durch den die Verbindungsstangen nun länger sind und die Bremsbacken gegen die Trommeln drücken. Bei Schwierigkeiten mit dem Verständnis hilft der Vergleich mit dem Bild davor. Das ist also jetzt die Stellung entweder durch einen auflaufenden Hänger oder eine angezogene Handbremse.


Auf den ersten Blick sieht man bei abgenommener Bremstrommel nichts Spektakuläres: Zwei Bremsbacken mit jeweils einem Drehpunkt unten und oben einen Spreizhebel, der beide andrückt. Es ergibt sich bei einer Drehung der Trommel in Pfeilrichtung eine auflaufende Backe links und eine ablaufende rechts.


Geht die Fahrt allerdings rückwärts, dann passiert Eigenartiges. Klar, dass eine Rückwärtsfahrt mit Auflaufbremse schwierig bis unmöglich ist. Denn die Bremse spricht sofort an, kann nicht zwischen Auflaufen und Rückwärts unterscheiden, oder etwa doch?

Denn etwas ist jetzt anders. Das Rad hat seine Drehrichtung geändert, während es beim Auflaufen diese beibehält. Dadurch ist nun die rechte die auflaufende und die linke die ablaufende. Das wirkt sich auf den unteren rechten Drehpunkt aus, der sich durch die Bremskraft in die jetzige Drehrichtung und nach innen verschiebt. Dadurch wird die Bremse weitgehend gelöst, wenn auch nicht völlig.


Das ist die Aufnahme eines Spreizhebels mit oben dem Haken, wo das Seilende eingehängt wird und dem Drehpunkt, der für eine Verlängerung sorgt. Unten das ebenfalls der Praxis entnommene Bild einer Anhänger-Backenbremse. Im Gegensatz zur Prinzipskizze ist hier der feste Anschlagpunkt oben.


Neben dem Spreizhebel unten ist hier die Zweiteilung der linken Bremsbacke von Bedeutung. Deren hinterer Teil bleibt bis auf geringe Bewegungen beim Bremsen auf seinem Platz, während das eigentliche Teil mit Bremsbelag oben viel Bewegungsfreiheit zum Einklappen bei Rückwärtsfahrt hat. Übrigens ist die dann noch vorhandene, geringe Reibung nötig, um diesen Teil bei Vorwärtsfahrt wieder in die normale Bremsstellung zu bringen.







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