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  Hydraulische Bremse -
Anti-Blockier-System 2



Nein, die mangelnde Profiltiefe z.B. bei Regen wollen wir jetzt nicht auch noch erörtern. Wir gehen einfach von mangelnder Haftung der Reifen auf der vorhandenen Fahrbahn aus. Das kann auch eine durchaus griffige sein, bei der trotzdem durch sehr hartes Bremsen der Schlupf zu groß wird. Übrigens könnte das auch eine durch ungleiche Bremswirkung hervorgerufene Blockade sein.

Das ist das Praktische an der Technik von ABS, man sucht nicht nach den Gründen. Eigentlich konstatiert man nur Geschwindigkeits- oder besser Drehzahlunterschiede. Ganz blockieren müssen Räder nicht. Durch den Vergleich der zwei einer Achse oder beim Zweirad vorn und hinten kann man Unterschiede herausfiltern.

Erstaunlich ist, dass sich ein System wie ABS mit den Informationen der Sensoren an den vorhandenen Rädern begnügt. Während andere sich durch Vernetzung weitere Daten besorgen, ist ABS da ziemlich autark. Im Gegenteil, man gibt noch Daten an den Bordcomputer ab, z.B. die Fahrgeschwindigkeit.

Hier wäre übrigens Scannen über Grund viel angebrachter. Da würde der Einfluss der Profiltiefe ausgeschlossen sein, der bisweilen einem Lkw mit neueren Reifen 2 km/h mehr Geschwindigkeit erlaubt als dem mit abgefahrenen. Die anderen Verkehrsteilnehmer müssen dann kilometerlange Überholvorgänge erdulden.

Hier ein Radlager mit integriertem Impulsgeber . . .


Das Impulsrad fest verbunden mit der Bremstrommel . . .


Das Impulsrad auf dem Gelenk der Antriebswelle . . .


Die Zähne zur Bestimmung der Drehzahl können bei Antriebsachsen außen an den Antriebswellen (Bild oben) angeordnet sein. Oben an der Trommelbremse finden Sie den Ring innerhalb, was auch noch einen gewissen Schutz vor Straßendreck beinhaltet. Natürlich gibt es auch bei Scheibenbremsen solche Ringe mit Zähnen.


Zu betonen ist, es handelt sich hier um die einfach möglichsten, sogenannte passive Sensoren. ABS arbeitet auch mit komplexeren zusammen. Hier wird der Eisenkern einer gewöhnlichen Spule durch einen vorbeikommenden Zahn verlängert (Bild oben), was das elektrische Feld nach links deutlich erweitert und eine Spannungserhöhung ergibt.


Umgekehrt bewirkt die Zahnlücke eine Verkleinerung des magnetischen Feldes, was eine Spannungsabsenkung zur Folge hat. Beides registriert das ABS-Steuergerät und ermittelt durch Abzählen der vorbeikommenden Zähne die jeweilige Raddrehzahl. Und am besten gehen wir da jetzt von gewissen Unterschieden aus.


Alle Sensoren werden mit dem Steuergerät verbunden. Gleichzeitig sind hier die elektrischen Ausgänge zu acht Ventilen zu sehen, vier für jeden der beiden Bremskreise, zwei pro Leitung zu einem Rad. Davon ist das Ventil zum Rücklauf per Federdruck geschlossen und das des Vorlaufs per Federdruck geöffnet. Fällt ABS aus, so bleiben die Verbindungen vom Hauptbremszylinder zu den Radbremszylindern offen.

Der Ausfall von ABS wirkt sich also nicht auf die Grundfunktion einer Bremsanlage aus. Man kann weiterfahren, wenn die entsprechende Kontrolllampe angeht, hat eben nur beim Überbremsen keine, die Radbremse lösende Funktion. Das Bild oben zeigt, ein Rad, dessen Drehzahl nicht mit der der anderen harmoniert, wird kurzzeitig vom gemeinsamen Bremsvorgang ausgeschlossen.

Allerdings wird in einem unglaublichen Tempo seine Bremse wieder aktiviert und geschaut, ob es jetzt besser angepasst ist. Dabei kennt das Steuergerät zwei Modi: Im ersten wird nur das Ventil hin zu dem Radbremszylinder geschlossen, damit sich der Bremsdruck dort nicht weiter erhöht und erst im zweiten Schritt öffnet das Ventil zum Rücklauf und der Druck wird gesenkt.

Und natürlich kann man die Bremsflüssigkeit nicht einfach in den entsprechenden Behälter oberhalb des Hauptbremszylinders zurückfließen lassen. Denn bleibt der/die Fahrer/in auf der Fußbremse, was sehr wahrscheinlich ist, würde bei jedem Regelvorgang Bremsflüssigkeit entwendet, die zwischen Haupt- und Radbremszylinder dringend gebraucht wird. Der Bremsfuß würde sich bedenklich dem Bodenblech nähern.

Deshalb gibt es die sogenannte 'Rückförderpumpe'. Die sorgt dafür, dass die sozusagen 'abgezweigte' Bremsflüssigkeit genau dahin gelangt, woher sie kommt, nämlich zwischen den Hauptbremszylinder und dem geschlossenen Ventil. Dadurch wird natürlich das Bremspedal leicht angehoben. Genau das gibt, zumindest bei den ersten ABS-Anlagen, Vibrationen und Geräuschentwicklung.







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