Simca, vermutlich können die Jüngeren unter unseren Lesern/innen mit dieser Automarke nicht mehr viel anfangen. Nur etwas Ältere kennen vielleicht Frankreichs zeitweise drittgrößten Autohersteller nach Renault und Citroën.

Uns ist der Simca 1100 noch lebhaft in Erinnerung, heute kaum noch erwähnt, nach dem Austin 1100 der zweite platzsparende Quermotor in der Kompaktklasse. Seine Besonderheit war das aufwendige Fahrwerk, bis dato fast unerreicht mit seinem Komfort.

Aber den Motor teilte er im Prinzip noch immer mit dem Simca 1000, eine wohl stark angelehnte Version der ganzen Fiats mit Heckmotor von 1945 an. Und damit kommen wir an die Ursprünge von Simca heran, nämlich die Societe Anonyme Francaise des Automobiles Fiat.

Seit 1907 war Ernest Loste Fiat Importeur für Frankreich und der hat diese Firma 1926 gegründet. Angeblich war die mit der Firmengründung einhergehende Produktion in Frankreich eine Erfindung, um für die Fahrzeuge Importbeschränkungen zu umgehen und sie als heimische Produkte verkaufen zu können.

Erst ab 1932 sollen in einem kleinen Werk in Suresnes bei Paris Fiat-Fahrzeuge mit Teilen von französischen Zulieferern ausgestattet worden sein. Es war der Kampf um Verkäufe direkt nach der Weltwirtschaftskrise. Irgendwie ist dann wohl 1934 zusätzlich die Societe Industrielle de Mecanique et de Carrosserie Automoblie entstanden.

Im Gegensatz zur SAFAF tauchten unter den Gründern von Simca nur Franzosen auf. Auch die Beteiligung von Fiat flog nicht auf. Das gesamte Gründungskapital hat anscheinend gereicht, die Werke des in Schwierigkeiten geratenen Herstellers Donnet in Nanterre zu übernehmen.

Letztlich erwiesen sich die neuen Produktionsstätten als stark von Fiat dominiert, wodurch hier sehr rasch die Standards von Lingotto erreicht wurden. Wenn Sie das Video oben aufmerksam anschauen, werden Sie ein Fiat-Emblem mit der Aufschrift 'Simca' entdecken.

Fiat hat seinen enormen Anteil an Aktien letztlich bis 1967 an Chrysler verkauft. Der Simca 1100 ist also so ziemlich das erste Produkt unter der Ägide von Chrysler. Fiat hat die Zeit bis dahin anscheinend gut genutzt. Es begann schon 1935 mit dem Ballila als Simca 6.

Die Zahlen richteten sich jeweils nach den französischen Steuerklassen Cheval fiscal, die sich im Wesentlichen nach der Leistung in Pferdestärken richtet. So werden der Fiat 500 Topolino ab 1936 als Simca 5 und der Ballila ab 1937 als Simca 8 angeboten.