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 Niki Lauda



312 T V-Zwölfzylinder (180°), 2.992 cm3 (80,0 mm * 49,6 mm), Kurbelwelle|4-fach gelagert, 11,5 : 1, 2*DOHC, Saugrohreinspritzung, Transistorzündung, 364 kW (495 PS) bei 12200/min, Fahrzeug- Design Mauro Forghieri, Mittelmotor, Mehrscheibenkupplung, Fünfgang, Quereinbau, Radstand 2.500 mm, Doppelquerlenker vorn, Quer-, Längslenker hinten, Zahnstangenlenkung, Scheiben, innenbelüftet, 9.2/20.0-13 / 16.2/26.0-13, 200 Liter, 575 kg, Stahl-Rohrrahmen, Aluminium, 1975.

Junger Mann aus gutem Hause zeigt wenig Begeisterung für die Schule, dafür ungleich mehr für alles, was mit Technik zu tun hat. Es ist die Technik, die dem Menschen zu unglaublich schneller Fortbewegung verhilft. Dazu ist der Rennsport ein Mittel, aber auch die Fliegerei wird in seinem Leben eine wichtige Rolle spielen.

Ersterem ist die Familie keineswegs zugeneigt, eher im Gegenteil. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Karriere Laudas 1968 mit 19 Jahren beginnt und ihn schon nach 4 Jahren in die Formel 1 bringt und nach weiteren 2 Jahren zum Weltmeistertitel. Finanziert wird das ganze durch einen finanziellen Ritt auf der Rasierklinge.

Kleinste Abweichungen von der Karriere, so wie sie verlaufen ist, hätten wohl das 'Aus' der immer hochfliegenderen Pläne bedeutet. Allerdings kann sich deren Verlauf von Anfang an sehen lassen, z.B. mit drei Klassensiegen in den ersten 4 Rennen auf Cooper 1300 und 4 Klassen- und einem Gesamtsieg in den nächsten 9 Rennen auf Porsche 911.

Über Formel-V, Formel 3 und Formel 2 geht es weiter, jedes Mal zunächst eingekauft mit von Banken Geliehenem, z.T. jeweils zurückgezahlt mit Start- und Preisgeldern. Da mag der Klang des Namens 'Lauda' durchaus geholfen haben. Wie gesagt, die Familie hat es massiv zu verhindern versucht.

Es ist wohl die Ernsthaftigkeit, mit der Lauda seine Aufgaben bewältigt, gepaart mit guter Vorbereitungsarbeit, in dieser Ausprägung in der Branche durchaus nicht selbstverständlich. Ist der Spitzname 'Computer' nun eine Kose- oder Schimpfwort? Jedenfalls deutet er eine Fähigkeit zur Analyse und möglichen Konzentration auf den Punkt an.

Und was hat Ferrari damit zu tun? Sehr viel, obwohl er nur 4 Jahre für diese Firma gefahren ist. Er fällt den Oberen und vermutlich auch Enzo auf, der nach einem Rennen viel Material zur Nachbereitung erhält, als er beim GP von Monaco bis zu seinem Ausfall rundenlang vor Jacky Ickx im Ferrari relativ unbedrängt herfährt, obwohl sein BRM wohl mit ca. 50 PS weniger das deutlich schwächere Auto ist.

So kommt 1973 das Angebot dem völlig Überschuldeten ohne Aussicht auf Begleichung der nächsten Rate gerade recht. Um nämlich bei BRM einsteigen zu können, musste Lauda Geld mitbringen, viel Geld. Und das hat er sich bei der einer großen Bank in Österreich leihen können und unterschrieb dann den Vertrag bei BRM.

Leider hat sein Großvater eine wichtige Stimme bei jener Bank und sorgt dafür, dass der Kredit nicht gewährt wird. So hart sind offenbar die Sitten in der Familie von Lauda. Es gelingt ihm nicht, den Großvater umzustimmen. Es kommt zu einem Zerwürfnis, das auch bis zum Tod des Großvaters nicht wieder gekittet werden wird.

Jetzt ist Niki Lauda also in Maranello und fährt Proberunden auf dem dortigen kleinen Circuit. Man muss schon ziemlich kaltschnäuzig sein, um anschließend dem Boss Enzo mitzuteilen, dass sein Auto nichts taugt. Denn inzwischen ist der BRM-Rennstall auch mit Laudas Geld zusammengebrochen und er steht praktisch völlig draußen.

Und jetzt bei Ferrari, einer Firma, die praktisch in der Formel 1 in einer anderen Liga spielt. Doch Enzo Ferrari nimmt es anscheinend gelassen, fragt Lauda, wieviel er aus dem Auto nach technischer Veränderung herausholen könne und als der von einer halben Sekunde spricht, ihn darauf festnagelt.

Nach Lauda späteren Aussagen sind es dann acht Zehntel geworden, die zusammen mit dem Team des Chefkonstrukteurs Mauro Forghieri herausholt, beachtlich für den kurzen internen Kurs. Eine wichtige Schlüsselposition vermutlich bei der Annäherung Laudas an Ferrari und auf jeden Fall bei dessen Verbleib dort spielt auch Luca Montezemolo.


Montezemolo und Lauda

Der ist vom Jura-Studium in USA zurück direkt zum persönlichen Assistenten von Enzo Ferrari avanciert. Dem war er (frei nach wikipedia) aufgefallen, als er in einer Radiosendung, bei der es um die Krise bei Ferrari ging, per Telefon leidenschaftlich Partei ergriff. Enzo hatte die Sendung verfolgt. Es scheint so etwas wie eine Ähnlichkeit der Persönlichkeiten von Montezemolo und Lauda zu geben.

Montezemolo lädt Lauda nach Maranello ein und der ist fasziniert: 'Eine eigene Rennstrecke mit automatischer Zeitnahme, mit Fernsehüberwachung und Computern. Ein vergleichsweise riesiges Werk, jede Menge an Monteuren, Ingenieuren und Verwaltungspersonal' (Niki Lauda - Protokoll). Und doch hatte dieses Potential fast 10 Jahre lang keinen Weltmeister mehr hervorgebracht.

Leider ist die Tätigkeit Montezemolo's nur ein Jahr auf die Rennsportabteilung von Ferrari beschränkt, wird danach auf die gesamte Fiat-Group erweitert. Das aber reicht offensichtlich, um die Konzentration Ferraris auf die Formel 1 zu begrenzen, nicht zuletzt ein durch Laudas kritisches Testfahren verbessertes Objekt des zweifellos begabten Mauro Forghieri.

Trotzdem geht das Lernjahr 1974 in Pleiten, Pech und Pannen unter, um danach mit dem Ferrari 312T (Transversale für quer eingebautes Getriebe) in einen unglaublichen Vorsprung vor der Konkurrenz zu münden. Zusammen mit Regazzoni wird auch der Konstrukteurstitel geholt. Zeit, uns mit dem Verhältnis von Lauda zum Commendatore zu beschäftigen. Lauda bemerkt, dass sein 'Ciao, Enzo' von den anderen wie eine Majestätsbeleidung aufgenommen wird.

Offenbar kann man mit Enzo Ferrari auch ganz normal wie mit einem Chef umgehen. Jedenfalls behauptet das Lauda. Nur für Forghieri bedarf es offenbar bisweilen der Vermittlung von Montezemolo. Dabei kann Lauda Forghieri im technischen Wissen nicht das Wasser reichen, hat aber bei seinen Fehlerbeschreibungen fast immer das richtige Händchen.

Das Katastrophenjahr 1976 mit dem spektakulären Unfall Laudas streifen wir nur. Der wirft Ferrari vor, bei seiner sehr raschen Rückkehr ins Cockpit nach 38 Tagen nicht das nötige Feingefühl besessen zu haben. Es ist auch das Jahr, in dem Lauda im letzten GP wegen zu viel Wasser auf der Rennstrecke aufgibt und damit die Weltmeisterschaft knapp an Hunt verliert.

1977 wird Lauda trotz großer technischer Probleme vorzeitig Weltmeister, aber die Verhältnisse bei Ferrari haben sich seiner Meinung nach so sehr verschlechtert, dass Lauda zu McLaren wechselt. Z.B. ist sein Chefmechaniker Ermanno Cuoghi 'gefeuert' worden. Und so kommt es zum Showdown, diesmal einer etwas harmloseren Brüllattacke des Ferrari-Chefs. Lauda hat ihn auch schon hysterischer erlebt. Interessant ist, wie positiv Lauda seine Gefühle nach dem Exit beschreibt.


kfz-tech.de/YFe19

Video auf deutsche Untertitel umstellbar.


kfz-tech.de/YFe20







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