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Unglaublich, aus welch einfachen, vielleicht sogar primitiv zu nennenden Anfängen viele Firmen entstanden sind, händeringend nach einem möglichen Produkt suchend. Dies ist besonders nach den beiden Kriegen des 20. Jahrhunderts der Fall, die vielfach schlechte wirtschaftliche Aussichten mit sich bringen. Unter solchen Umständen wird BMW Anfang der Zwanziger Jahre gegründet. Der Erste Weltkrieg ist vorbei. Zu Hunger und Not gesellt sich schließlich eine am Ende rasende Inflation.

Das Einzige, was Max Friz, schon berühmt als Konstrukteur von Flugzeugmotoren, zum Arbeiten an seinem riesigen Zeichenbrett braucht, ist Wärme. Viel mehr kann er in diesen schlechten Zeiten auch nicht beanspruchen, aber für die Wärme lässt ihm sein Chef, Franz-Josef Popp, genügend Kohle kommen, mit der Friz seinen Kanonenofen füttern kann.

Etwa zwei Meter soll das Zeichenbrett breit gewesen sein, gerade Platz genug für das neu zu konstruierende Motorrad R 32. Einen Motor hat man schon, aber der bisherige Hauptabnehmer Zündapp hat einen eigenen weiterentwickelt. Und so entsteht tatsächlich in einer einzigen Zeichnung in nur fünf Wochen ein Entwurf, von dem dann zahllose Detailzeichnungen angefertigt werden können.

Auch heute noch sind Teilzeichnungen wichtig. Allerdings werden sie im Computer von einem 3D-Modell automatisch abgenommen. Und ändert man etwas an diesem Modell, so passen sich nicht nur die übrigen Maße an, sondern auch die Detailzeichnungen. Es geht sogar umgekehrt, also Änderungen an Detailzeichnungen. Allerdings muss man hier vorsichtig sein, weil das zu unerwarteten Auswirkungen auf das Modell führen kann, die man aber hier im Detail nicht wahrnimmt.

Man konstruiert also dreidimensional, rendert nach Teil-Fertigstellungen und kann dann das entstandene Bauteil leicht von allen Seiten betrachten. Auch baut man komplexere Baugruppen fast nie völlig neu auf, sondern stellt sie aus Bibliotheken zusammen. Umgekehrt fällt bei zusätzlich benötigten Teilen auch meist wieder etwas für die Bibliothek ab. Wenn Zeitschriften wie 'Der Spiegel' stolz sind auf ihre umfangreiche Bibliothek, so gilt das in ähnlichem Maße auch für Firmen, die sich mit Konstruktion befassen.

Man könnte Konstruieren im 3D-Format auch als 'Modellieren' bezeichnen. Eine grundsätzliche Regel des Zeichnens mithilfe des Computers gilt auch hier: Im Gegensatz zur Bleistiftzeichnung muss man sich viel mehr über die Konstruktion insgesamt im Klaren sein, denn man fängt keineswegs an einer Ecke an und hört an der gegenüberliegenden auf.

Bei 2D gibt es z.B. die Möglichkeit, vorhandene Symmetrien auszunutzen. Dabei zeichnet man nur die eine Hälfte und klappt diese zusätzlich um. Bei 3D erschafft man Körper vermehrt durch Rotieren bzw. Ziehen. Ersteres bedeutet, man zeichnet von einer Keilriemenscheibe nur den Schnitt und rotiert ihn. Körper werden erst einmal so ungefähr in den virtuellen Raum gestellt und erhalten erst dann durch Verändern der Maße ihre endgültige Form.

Das erleichtert auch das Andocken an andere, schon vorhandene Teile. Erleichtert wird dies durch möglichst einfach geformte Teile. Die können auch negativ sein, also von einer vorhandenen Form abgezogen werden. Es ähnelt nicht so sehr der Arbeit eines Steinmetzes als vielmehr der Bearbeitung einer Holz-Skulptur, die mit der Kettensäge erst einmal in Form gebracht wird.







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