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Schmierung - Ölwechsel überflüssig?


Die Frage: 'Sind Ölwechsel überflüssig?' ist nicht so leicht zu beantworten. Die neuerdings verlängerten Ölwechselintervalle der Automobilindustrie scheinen der These Recht zu geben.
Das abgebildete Spezial- Ölfilterelement wird von einer süddeutschen Firma in Pkw und Lkw eingebaut. Dies soll den konventionellen Motorölwechsel überflüssig machen, wenn man alle 15.000 km den Papier-Feinstfilter und mit ihm etwa einen halben Liter Motoröl austauscht.

Wegen der enormen Einsparmöglichkeiten ließ das Umweltbundesamt diese Methode von einem Testlabor genauer unter die Lupe nehmen. Von drei Motoren im 700-Stunden-Dauerlauf (63.500 km) war einer mit diesem feinporigen Spezialfilter ausgerüstet. Leider überstand er den Test nicht so gut wie die anderen beiden Motoren. Seine Kolbenringe waren von harzartigen, klebrigen Stoffen festgeklemmt und es drohte ein Kolbenfresser.

Es kommt also nicht so sehr auf besonders feinporige Filterung an, sondern auf die Verbesserung der chemischen Eigenschaften, die in Verbindung mit der Erwärmung von Motoröl offenbar zur Alterung des Öls führen. Der Spezialfilter ist bei dieser Methode also weniger wichtig als der Austausch von zumindest einem halben Liter Motoröl.

Trotzdem gibt es Hinweise auf mögliche Verlängerung der Wechselintervalle. Handgeschaltete Wechselgetriebe haben meist eine Füllung für die gesamte Lebensdauer. Ein Lkw-Hersteller bietet eine Verdoppelung des Wechselintervalls von 40.000 auf 80.000 km an, wenn eine bessere Ölsorte der gleichen Firma eingefüllt wird. Hersteller verdoppeln die Ölwechselintervalle für Benzinmotoren auf 50.000 km und für Dieselmotoren sogar auf 100.000 km. Es gibt plausible Gründe für kurze Ölwechsel-Intervalle. Der Verkauf von Schmiermitteln macht bis zu 40% der Einnahmen von Werkstätten aus.


Ausnahmsweise kommentieren wir hier den Film einmal nach, solange er noch bei youtube verfügbar ist. Sollte das nicht mehr der Fall sein, klicken Sie bitte unten die entsprechende Benachrichtigung an. Was an dem Film stört, ist das Fehlen von Objektivität. Wenn der Fahrer eines Pistenbullis meint, er können die Qualität von Öl durch Reiben zwischen Daumen und Zeigefinger ermitteln, dann irrt er.

Man dürfte von so einem (öffentlich-rechtlichen) Bericht eigentlich erwarten, dass er sich an mindestens einer Stelle wissenschaftlicher Testmethoden bedient. Warum hat man nicht einen Teil des so lange im Motor befindlichen Öls dem unabhängigen Labor zur Prüfung gegeben? Man könnte auch den Kfz-Bereich ganz meiden, denn jedes größere Schiff hat so ein Labor an Bord, weil aufgrund von dessen Prüfergebnissen immer nur ein Teil der vergleichsweise riesigen Ölmenge gewechselt wird.

Auch sind es bevorzugt die Langstreckenfahrer(innen), die zu so einer Lebensdauerfüllung greifen. Bei denen würde auch 'normales' Öl kaum leiden. Schließlich haben Lkw vielfach schon vom Werk zugelassene Intervalle von 100.000 km. Eigentlich ist es aber die Leistung der Motorenbauer, die aus Angst vor kapitalen Serienschäden am Motor diese in vielen Bereichen so geschützt haben, dass z.B. fast alle Pkw-Kolben nicht silbern nach Aluminium glänzen, sondern dunkel sind wegen des Überzugs.

Es gibt den berühmten, heute uralten Test mit dem Honda-Vierzylinder Motorradmotor, der mit abgelassenem Öl bei Leerlauf-Vollgas 7 Minuten lang durchgehalten hat. Es ist also sehr die Frage, wie der Zustand eines Motors ist, der sehr lange Zeit ohne Ölwechsel gefahren wurde. Vielleicht sollte man zumindest den Kraftstoffverbrauch im Auge behalten. 09/12







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