Kupplung 30 - Haldex
Die Haldex-Kupplung ermöglicht beim Allradantrieb im Unterschied zum rein mechanischen Torsen-
Differenzial eine elektrische Steuerung. So kann das Drehmoment auch ungleich auf Vorder- und Hinterachse verteilt werden. Zusätzlich ist der Allradantrieb bei ABS- und anderen Funktionen entkoppelbar.
Drehzahlunterschiede zwischen Vorder- und Hinterachse setzten eine im Bild sichtbare, grüne Taumelscheibenpumpe in Bewegung, die durch die rot eingezeichneten Kolben einen Druckaufbau innerhalb kürzester
Zeit garantiert. Dieser wirkt nach einem Umweg über ein Steuerventil auf eine Lamellenkupplung und verbindet damit Vorder- und Hinterachse ganz oder
nur zu einem bestimmten Prozentsatz. Die Steuerung erfolgt elektronisch und kann sehr kurzfristig verändert werden.
Die elektrische Ölpumpe, bei den ersten Haldex-Versionen noch kleiner und nur für den Vordruck zuständig, ist bei Haldex 4 und 5 (Bild 3 ganz oben) allein für die Druckerzeugung zuständig. Sie ersetzt den
Druckspeicher und die Taumelscheibenpumpe. Mit letzterer konnte Haldex nur nach dem Auftreten von Schlupf aktiv werden. Das ist jetzt schon vorher möglich, z.B. beim Anfahren das Drehmoment stärker auf die
Hinterachse zu verteilen.
Die Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse besteht nicht permanent, was der Hersteller mit einem geringeren Verbrauch begründet. Trotzdem laufen alle Bauteile für den zusätzlichen Hinterradantrieb ständig
mit. Allerdings kann in der Kurve der Allradantrieb blitzschnell aktiviert und damit zusätzliche Seitenführungskraft generiert werden. 1,4 kg soll Haldex 5 leichter geworden sein, relativiert durch die Tatsache, dass der
Zusatzaufwand für den Allradantrieb insgesamt deutlich über 100 kg beträgt. 05/15
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