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Erdöl 7



Das Problem der mangelnden Beteiligung der Erzeugerländer an den Gewinnen bleibt, wird sogar noch größer, als man die Vorstöße der Russen durch Unterbietung von deren Preisen kontern muss. Für die Erzeuger bleibt eher weniger als mehr übrig. Venezuela bleibt für längere Zeit der einzige Staat, der zu 50 Prozent an den Einnahmen beteiligt wird.

1960 wird die Organisation of Petrol Exporting Countries gegründet, Die Bemühungen von Venezuela und des Saudi Arabischen Erdölministers scheinen Erfolg zu haben. Eigentlich ist diese Gründung sogar im Interesse der Ölkonzerne, verspricht man sich von diesem Bündnis doch höhere Einnahmen.

Doch die Gründung bleibt zunächst noch ohne durchschlagende Wirkung. Der Erdölminister ist nicht repräsentativ für die Regierung in Saudi Arabien. Die möchte bei dem billigen Öl bleiben, das dem Westen eine Art Wirtschaftswunder und ihnen selbst Stabilität und Festigung ihrer Herrschaft sichert. Vielleicht wäre es bis zu einer deutlich sichtbaren Verknappung des Erdöls so weiter gegangen, wäre nicht im Herbst 1973 der Jom-Kippur-Krieg ausgebrochen.

Der Name steht für den höchsten jüdischen Feiertag, an dem in diesem Jahr Äpypten und Syrien sich ausrechneten, Israel mit Erfolg angreifen zu können und dieses endlich im vierten Krieg entscheidend schlagen zu können. USA tritt an Israels Seite mit auf den Plan. Nach zwei Kriegswochen ist die Lage eher umgekehrt. Die israelische Armee steht in Gebieten der Angreifer und hat die ägyptische Armee jenseits des Suezkanals sogar abgeschnitten.

Nein, auch für die israelische Armee war dieser Krieg kein Erfolg, weil er mit hohen Verlusten erkauft werden musste. Auch wurde der Bevölkerung in Israel die Bedrohung durch die arabischen Nachbarn wieder deutlicher vor Augen geführt. Erstaunlicherweise gewann die arabische Seite trotz des gescheiterten Angriffs nach anfänglichem Entsetzen mehr Selbstvertrauen. Deren Erdölländer haben schon 1968 die OAPEC gegründet, eine nur arabische Teilgruppe der OPEC, die nun mehr Bedeutung bekommt.

Die OAPEC hat großen Einfluss auf das noch vor Waffenstillstand in Kraft tretende Embargo, das einen Lieferstopp für Erdöl in den Westen bedeutet. Der reagiert deutlich aufgeschreckt. In Deutschland wird der Sprit z.B. mit Fahrverboten am Sonntag rationiert. Auf Autobahnen halten größere Gesellschaften Picknicks ab. Fahrradfahrer(innen) haben freie Bahn. Die Preise ziehen deutlich an.

Man hatte die erste Erdölkrise in USA 1971 nicht wirklich ernst genommen. Hier führte weniger zur Verfügung stehendes Erdöl zu langen Schlangen an den Tankstellen, geschlossenen Schulen und Fabriken. Niemand konnte herausfinden, was der unmittelbare Anlass für diese Situation war. Jedenfalls hätte man also eigentlich schon zwei Jahre früher auch in Europa gewarnt sein müssen.

1974 aber sind die Folgen dramatischer. Wehe, ein Autowerk hat gerade ein spritfressendes Luxusauto in der Pipeline. BMW wollte gerade den ersten 2002 Turbo auf den Markt bringen. Hohn und Spott über solch ein Marketingversagen muss man über sich ergehen lassen. Immerhin hat Deutschland gesetzlich bestimmte Reserven, die z.B. in USA gänzlich fehlen, eine Horrorvorstellung für ein Land mit besonders ausgeprägtem Sicherheitsbedürfnis. 05/18

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