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Rationelle Entwicklung
Aufgabe
Wenn der Flugzeugbau einer der wichtigen Vorreiter für Veränderungen in der Entwicklung von Fahrzeugen bleibt, dann werden dessen modernste Methoden bald auch in der Automobilindustrie üblich sein. Waren
die Autohersteller gestern noch bemüht, ihre Zulieferer möglichst nahe bei sich zu haben, so ist das demnächst für die Entwicklung jedenfalls nicht mehr so wichtig.
Funktion
Schon lange sind die Fahrzeughersteller dabei, möglichst viele Daten aus dem realen Bereich z.B. bei Crashtests zu sammeln. Vorteilhaft scheint hierbei, dass es eine Reihe von z.T. universitätsnahen Firmen gibt,
die praktisch herstellerunabhängig Daten sammeln können. Es leuchtet ein, dass damit viel Erprobungszeit eingespart wird. Neu ist nun, wenn praktisch alle Erfahrungen in die Entwicklung eines Prototypen
einfließen. Im Grunde wäre dann gar kein Prototyp und keine Nullserie mehr nötig, weil praktisch das erste überhaupt gefertigte Auto bereits (nach der Musterzulassung) verkauft werden könnte. Es würde also nicht
mehr nachgebessert, weil alles vorher in der Simulation getestet worden ist.
Folgender Ablauf für ein neu zu konzipierendes Fahrzeug ist möglich. Die Vorgaben, im Kfz-Bereich auch 'Lastenheft' genannt, sind zusammen mit den im Prozess entstehenden Lösungen in einer Datenbank
gespeichert, auf die alle Entwickler im Werk und auch bei den Zulieferern Zugriff haben. Evtl. kann aus Geheimhaltungsgründen der Zugriff gestaffelt werden. Alle arbeiten also an ihren Teillösungen und ständig wird
kontrolliert, ob denn das alles zusammenpasst. Zusätzlich wird auch laufend geprüft, was bisher bei der Fertigung oder nachher im Test zu Schwierigkeiten führt. Danach dürfte es eigentlich nicht mehr vorkommen,
dass man an ein Teil nur nach umfangreicher Demontage anderer Teile herankommt. Im Prinzip weiß man nicht nur, wie das neue Auto aussieht, sondern auch, wie es sich fertigen und reparieren lässt. Es kann
sogar ein Langzeittest und die Simulation der Entsorgung nachgeschaltet werden. Gedacht ist, dass sich erste Fahrzeug sowohl ohne Probleme herstellen als auch fahren lässt. Trupps von Testern und
Nachbesserern werden eingespart. Die Entwicklungszeiten schrumpfen noch mehr als bisher schon. 11/09
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