Druckluft-gebremste Hinterachse
Aufgabe
Das Gefühl ist hoffentlich bei der Reparatur von Kraftfahrzeugen noch nicht verloren gegangen, trotz modernster Testmethoden. Nicht immer führt das Auslesen des Fehlerspeichers zum Ziel. Manchmal ist es besser,
seinen Händen und anderen Sinnesorganen zu trauen. Stellen Sie sich z.B. vor, ein Lkw will sich nicht mehr von der Stelle bewegen. Sie betätigen die Fußbremse, können aber deren Wirkung mangels
Fahrgeschwindigkeit nicht kontrollieren. Da ist es gut, wenn die verschiedenen Luftkessel noch oder schon wieder leicht zu öffnende Entwässerungsventile haben. Einfach mal der Reihe nach probiert und schon merkt
man, dass auf dem für die Handbremse zuständigen kein richtiger Druck ist.
So einfach findet man den Fehler natürlich nicht immer. Als nächster Schritt ist dann Messen angesagt. Dies ist z.T. schon elektronisch mit dem Analysieren der Messwerteblöcke möglich. Gibt uns der Computer nicht die
gewünschten Werte, so sollten wir die Manometer in Bild 2 einsetzen. Bei den meisten Druckluftanlagen reicht das rechte noch aus. Das linke ist eher für kombinierte hydraulisch-pneumatische Systeme. Bei vielen
Messungen im reinen Druckluft-Bereich brauchen wir zwei. Damit lässt sich z.B. die Reihenfolge der Kesselbefüllung kontrollieren oder die Druckentwicklung zwischen Vorder- und Hinterachse bei zunehmendem
Pedaldruck. Wir wollen jetzt einmal an der Hinterachse entsprechende Anschlüsse suchen.
Funktion
Eigentlich ist es ganz einfach. Wir haben eine luftgefederte Hinterachse mit je einem Kombi-Bremszylinder rechts und links vor uns. Zu jedem gehen zwei Leitungen. Die Frage, welche Anschlüsse zur Handbremse und
welche zur Fußbremse gehören, kann auf mehrfache Weise geklärt werden. Wenn Sie sich das Bild anschauen, sehen Sie links nur an einer und rechts an beiden Leitungen Prüfanschlüsse. Da die Handbremse nur
einen braucht, gehört der linke Prüfanschluss zur Fußbremse. Wenn Sie jetzt der anderen linken Leitung nachgehen, kommen Sie zum Relaisventil. Damit sind auch die beiden rechten Prüfanschlüsse geklärt.
Sie können natürlich auch von dem einzigen linken Prüfanschluss ausgehen. Diese Leitung führt zum ABS-Ventil, zu dem es ein entsprechendes auf der anderen Seite gibt. Damit wären wieder auch rechts die beiden
Leitungen geklärt. Wenn Ihnen das immer noch nicht reicht, treten Sie vorsichtig einen Schritt vor und schauen sich die Bezeichnungen an den Zuführungen unmittelbar am jeweiligen Kombizylinder an. Dabei ist die
Fußbremse mit '11' und die Handbremse mit '12' gekennzeichnet.
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