Wenn Sie sich ein wenig für die Entwicklung des Allradantriebs bei der Fa. Porsche interessieren, schauen Sie sich oben das Video an. Es ist der 911 SC 4x4, der 1984 die Rallye Paris - Dakar gewinnt. Sein Nachfolger ist der 959, zu dem Sie hier noch etwas lesen können. Unerwähnt geblieben wäre damit der 597 Jagdwagen. Alle sonstigen Vorläufer wie der Cisitalia und der VW Kommandowagen gehören eigentlich nicht mehr zur Geschichte der Fa. Porsche.
Seit dem 964 von 1988 kann man auch den Serien-911er mit 4WD erwerben. Aktuell muss man den Preis eines gut ausgestatteten Kleinwagens drauflegen. Dafür erhält man den gleichen Motor, aber einen nicht ganz unbedeutenden Aufwand im hinteren Karosseriebereich. Den würde man bei der Umstellung von Heck- auf Allradantrieb eigentlich eher vorn erwarten. Aber von der Welle nach vorn und der Viscokupplung sieht man so gut wie nichts. Ganz anders hinten, wo der Wagen jetzt mit 60 mm mehr Breite stark an den sehr viel teureren Turbo anknüpft. Was fehlt sind die Einlässe für dessen Ladeluftkühler vorne an den hinteren Kotflügeln.
Bis auf den Turbo sind eben alle Sauger. Allerdings in der 996-Serie erstmals flüssigkeitsgekühlt. Daher auch die relativ großen Öffnungen vorn links und rechts für die beiden Kühler. Das Drehmoment des Serienmäßigen wird noch nicht elektronisch beeinflusst. Grundsätzlich gehen 5 Prozent nach vorn, die zusammen mit dem Mehrgewicht für die Vorderachse für besseren Geradauslauf und eine Lenkung mit mehr Rückkopplung sorgen. Man sagt dem Wagen insgesamt mehr Ruhe, aber auch viel Direktheit nach, bei der Federung nicht immer zum Vorteil des/der Piloten/in. Bei Drehzahlunterschied vorne/hinten sperrt die Viscokupplung stärker und schickt bis zu 40 Prozent nach vorn.
Vielleicht sucht man ja gezielt Motoren am oberen Leistungslimit aus, denn trotz gut 100 kg mehr Leergewicht scheinen die Fahrleistungen nicht gelitten zu haben. Wäre ja auch noch schöner, wenn er sich mit ausfahrbarem Spoiler, Turbo-Heck und Turbo-Bremsen als der langsamste 911er herausstellen sollte. Ein Detail von seinem Vorgänger hat dieser 996 allerdings wieder eingeführt, das rote Band, das leider auch zum leuchtenden Porsche-Schriftzug umgewidmet werden kann. 07/15