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Reisen USA 2007 - Teil 31
        USA 2007 (part 31)

Long Island und Manhattan - größeres Bild durch Anklicken!
Lupe









Samstag, 21.07.2007

Eigentlich hat der Tag gut begonnen. Jedoch hätte man schon während der Fahrt von Taunton nach New York bestimmte Fehlentwicklungen nicht übersehen dürfen. Zwei Mal versuchen wir, vor dem Erreichen des Bundesstaates New York bzw. der Stadt selbst eine Tourist-Info aufzusuchen. Einmal waren wir sogar in dem angezeigten Gebäude, in dem an diesem Samstag freilich keine Informationstheke zu finden ist.

So nimmt das Schicksal jetzt seinen Lauf. Zunächst einen positiven, wie häufig an solchen Tagen. Eigentlich war geplant, an einer Bahnstation das Auto abzustellen. Da der Weg in die Stadt schon schwierig, der zu einer Bahnstation für uns aber im Moment unlösbar ist, probieren wir ersteres. Auch ist der Tag schon halb rum und wenn, dann ist Schnelligkeit angesagt.

Natürlich verpassen wir die Abfahrt 'Manhattan 6 B' und nehmen statt dessen 8 (7 gibts nicht). Direkt in einen Stau, aus dem wir, oh Wunder, mit unserem relativ kleinen Auto erstaunlich gut herauskommen. Aber in einem Ghetto-Wohngebiet landen. Wir können eine riesige Brücke von weitem sehen. Also wieder zurück und Auffahrt, Abfahrt usw. Wieder daneben. Noch ein Versuch und wir haben die Brückenzufahrt (4,50 $). Leider nicht nach Manhattan, sondern nach Long Island.

Als wir von dem Highway runter am Ufer sind, sehen wir (Bild 1) ein Flugzeug landen und schließen messerscharf auf einen Flugplatz. Hier könnten wir endlich unseren Rückflug bestätigen, was schon zwei Mal am Telefon gescheitert ist. Nichts wie hin zu einem Flugplatz, der inzwischen für uns La Guardia heißt.

Um eine längere Geschichte abzukürzen, es gelingt. Aber nur, weil ich nach mehrmaligem, hartnäckigen Durchfragen endlich eine Art Supervisor zu fassen kriege, mich gegen alle Regeln vordränge und ihn in meinem flehendsten Englisch um diesen, für ihn wirklich leicht zu erfüllenden Gefallen bitte. Eine Frau in der Warteschlange hat den Vorgang beobachtet und gratuliert mir herzlich.

Trotzdem ist es nicht gut, weil ich nun noch übermütiger werde. Natürlich ohne genauen Stadtplan fahre ich weiter und schaffe es tatsächlich auf eine ebenfalls 4,5$-Brücke nach Mahattan. Mit dem Gott sei Dank fließenden Verkehr den Highway im Osten runter und bei Nr. 5 raus. Stau. Irgendwann kleine Straße weiter nach Süden erwischt und zumindest zwei Blocks ohne Stau.

Und jetzt kommt das Überding. Während wir festsitzen, steigt links eine Familie in ihren Wagen. Ich weiche nach rechts auf den Platz vor einem Hydranten aus (Parken streng verboten). Die Lady wartet tatsächlich so lange, bis ich irgendwann an das Ende der Einbahnstraßen-Schlange komme und unmittelbar nach ihr in die Parklücke kann. Wir sind tatsächlich das Auto in der Mercerstreet (Bild 4) losgeworden und können uns zu Fuß weiter bewegen.

Erst jetzt kommen wir dazu, einen Stadtplan für 7 Dollar (!) zu kaufen. Da wir noch nichts seit dem Frühstück gegessen haben, folgt noch ein kurzer Besuch bei Starbucks. Dann wundern wir uns über den immer noch weiten Weg zum Ground Zero. Durch wie viele Straßen muss damals die riesige Staubwolke gezogen sein. Man kann sich kaum vorstellen, dass auch hier alles Leben zum Stillstand kam.

Am Ort des Geschehens selbst (Bilder 6 und 7) ist noch wenig von Hochbau zu sehen. Informationstafeln stehen für die zahllosen Besucher bereit. Vieles von dem, was wir hier (nicht mehr) sehen, begründet die heutige amerikanische Außenpolitik. Das Sterben geht anderswo weiter.

Den Weg zurück zum Auto nehmen wir eher konservativ, d.h. wir benutzen große Teile des Hinweges. Ca. 1,5 Stunden waren wir weg und jetzt ist es fünf Uhr durch. Das hat ausgereicht, in dem Auto hinter dem Fahrersitz unter mehreren Kleidungsstücken auf der Rückbank einen Laptop zu vermuten, die kleine Scheibe der hinteren Tür einzuschlagen und (nur) diesen mitsamt der Tasche mitzunehmen. Wie zur Belustigung steckt eine Menge Plastik, die den Schlag gegen die Scheibe wohl gedämpft hat, immer noch in dem kaputten Fenster.

Drei Einheimische sehen uns etwas ratlos vor dem Auto stehen und entschuldigen sich fast. Nach kurzer Beratung kommen sie untereinander zu dem Schluss, dass ein Polizist ein Protokoll aufnehmen müsse. Hier die lange Liste von Ratschlägen und deren Erfolge:

Die komplizierte Suche nach der Polizei
Tip von ...lautet ...Erfolg:
einem der PassantenPolizeistation, 2 Querstraßen weiterweder 2 noch 3 Querstraßen weiter
Polizisten, der den Verkehr regeltMarketstreet drei bis 4 Blocks zurück und dann nach rechtsNach langem Suchen Blick auf den Stadtplan: keine Marketstreet in der Nähe
StadtplanEs gibt ein Polizeipräsidium in der NäheSchließen gerade. Man telefoniert herum, wo die nächste Polizeistation ist und ob besetzt
PolizeizentraleGenau beschriebener WegNicht zuständig für Mercerstreet
Polizei-OfficerEr zeichnet in Stadtplan zuständige Polizeistation ein.Dort nicht zu finden.
ParkplatzwächterPolizeistation einen Block weiterLeider geschlossen
Schild an der TürBitte im Nebenhaus nachfragenIst leider eine Justizschule, wissen gar nichts.
zufällig dort weilendem Passantengenaue WegbeschreibungPolizeistation gefunden.

Eine knappe Stunde dauert das mit den Formularen, die ich zunächst einmal selbst ausfüllen muss. Wie viel ist ein dreieinhalb Jahre alter Laptop mit durchgescheuertem Touchpad wert. Große Probleme bereitet die für diesen Tag noch nicht vorhandene Adresse. Und das Ergebnis, ein Zettel mit genauer Anweisung, wie ich telefonisch ein Protokoll anweisen lassen kann. Immerhin, so denke ich, müsste das für die Leihwagenfirma genügen. Aus dem angekündigten Inspizieren des Schadens ist nichts geworden.

Draußen ist es schon dunkel. Ein letztes Aufbäumen durchzuckt uns. Wir ahnen, dass wir morgen wenig Lust verspüren werden, nach Manhattan zurück zu kehren. Aber ich wollte noch zum Guggenheim-Museum. Zumindest von außen sehen. Das hatten wir beim vorigen Besuch in dem einen Tag auch wegen blutig gelaufener Füsse nicht mehr geschafft.

Da wir weit im Süden sind, ist die 88ste weit. Anfangs sieht es gut aus. Wir versuchen etwas nach Osten zu kommen, bevor der Central-Park die Mitte versperrt. Aber dann knubbelt es sich doch. Inzwischen bin ich so unverschämt, dass ich sogar (mit meinem Vorderwagen) einem Taxi die Vorfahrt nehme. Der ist erst sauer, lässt mich aber dann doch mit einer großzügigen Geste in seine Spur.

Wir schaffen es tatsächlich, nach nur einer Zusatzschleife bei Finsternis vor das Guggenheim-Museum zu kommen. Aber, wie schon gesagt, mit den Nicht-Auto-Museen haben wir Pech. Es wird gebaut und noch nicht einmal die interessante, spiralförmig aufsteigende Außenfassade kann man erkennen.

Wir sind von dem Tag endgültig enttäuscht und versuchen krampfhaft, Manhattan zu verlassen, was gar nicht so einfach ist. Irgendwo im Norden in der Gegend von Yonkers geben wir beim erstbesten Motel auf. Immerhin steht der Wagen mit seiner kaputten Scheibe unter Dach. Das wird eine Nacht, wenn erst die Gedanken kommen ...

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