Afrika 1987 - Teil 4
        Africa (part 4)

Bilder und Text: Viktor Kohnen

So fahren wir mit 80 - 90 km/h an Sanddünen und Geröll vorbei. Man könnte auch 130 km/h fahren. Alle fünf Minuten ein Fahrzeug, meist ein LKW. Übrigens, auf weiter Flur treffen wir Christoph mit dem Fahrrad, großes Hallo. Dann 50 km vor El Golea, Peugeot 504 mit offener Haube, ein französisches Pärchen. Er deutet auf den Vergaser, das ist aber nicht der Vergaser, sondern ein Riss im Block. Wir entschließen uns, die beiden bis El Golea abzuschleppen. Also lass jucken, 44 PS, 1300 m³-Motor. Vor El Golea, der Perle der Sahara (laut Reiseführer), steigt unser Gast aus. Wir fahren hinein nach El Golea. Große, schöne, gemütliche und saubere Bilderbuchoase. Süße rosafarbene Häuser, überall Palmen, wir gehen spazieren. Dabei kaufen wir Brot und wollen nach außerhalb der Oase fahren, um zu essen. Zack, nach 5 km Polizeikontrolle. Wir werden natürlich angehalten. Die zunächst ernsten und schlecht gekleideten bzw. gepflegten Polizisten wollen RP und Deklarierzettel sehen. Der Ältere steigt in den Bulli: wühl, wühl. Er fragt nach Reiseziel, Bambinos und natürlich "Souvenir de Allemagne". Zuerst den Kaffee, wir haben nur einen, sagen wir. Die Tasse? Dumm, da fehlt der Henkel und da hat er es: Rias Abschiedsgeschenk, das Püppchen. Weg ist es. Für Bambino, sagt er. Dass uns ca. l000 Franz. Francs fehlen, interessiert ihn allerdings nur am Rande. Wir schlafen in El Golea auf dem Marktplatz.

Freitag, 26.12.1986
Wir fahren außerhalb des Ortes Richtung Sanddünen zum Frühstück. Überall Palmen, ein malerisches Bild. So hatten wir uns das gedacht. Die Sonne scheint, trotzdem ist es kalt. Plötzlich kommt ein alter Araber. Er begrüßt uns, gibt uns ein paar Datteln, die er vorher am Boden aufgelesen hat. Er macht neben dem Bulli ein Feuer an. Das wärmt. Als er zwei Jungs kommen sieht, erklärt er mir, ich soll die Schiebetür zumachen, Diebstahlgefahr. Dann geht er auch. Anbieten konnten wir ihm nichts.