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Geschichte von Toyota 2



Kiichiro, der leibliche Sohn des Firmengründers Sakichi, tritt nach seinem Ingenieursstudium 1920 in die Firma zur Produktion von Webstühlen ein. Mit 63 Jahren stirbt Sakichi Toyoda 1930 mit dem Vermächtnis an seinen Sohn, nur ja nicht bei den Webstühlen und den neuen Spinnmaschinen stehen zu bleiben, sondern das damit gewonnene Kapital zu nutzen, um die Produktion von Automobilen anzukurbeln.

Er hat in den zehn Jahren seinem Sohn nicht nur Einblick in die bestehenden Fabriken verschafft, sondern ihn auch auf die Reise in die USA und nach England geschickt. Kiichiro hat auch schon seine ersten Erfahrungen mit einem Motorradmotor gemacht. Er wird diesem Traum mit nur ganz kleinen Unterbrechungen ein Leben lang verhaftet bleiben.

Die Voraussetzungen zu dessen Erfüllung sind in der Zeit um 1930 denkbar ungünstig. Wegen Einfuhrbeschränkungen haben die beiden Größten aus USA, Ford und General Motors zwar nur Montagewerke in Japan, aber ebenso in Fließfertigung wie die Bänder zuhause. Gegen deren Erfahrung scheint kein Kraut gewachsen. Die Produktion einheimischer Fahrzeuge ist dagegen fast bedeutungslos.

Im Gegensatz z.B. zu Deutschland hat Japan noch nicht einmal Kohle, von anderen Rohstoffen ganz zu schweigen. Es gibt starke Interessen zur Expansion, im Osten wohl mit ein Grund zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Immerhin gehören Taiwan und Korea zum Kaiserreich, dass noch eine große Distanz zur Demokratie hat. Immer stärker wird dabei die Stellung des Militärs.

Der Griff auf das Festland China bzw. die Mandschurei wäre halt die Lösung nicht nur der Rohstoffprobleme. Immerhin hat man 1905 den Krieg gegen Russland gewonnen und hält seitdem Teile der Mandschurei besetzt. Die Armee führt auch 1930 in ihrem Sinne erfolgreich kriegerische Besetzungen in weiteren Teilen der Mandschurei durch.

Bis zum unseligen Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 erscheint die Armee als Staat im Staate, nicht nur kaum kontrollierbar, sondern selbst Kontrolle ausübend. Das hat sich auf die Anfänge der Automobilfertigung Kiichiro Toyodas entscheidend ausgewirkt. Der wollte eigentlich einen Pkw bauen, nicht klein, sondern stark amerikanisch beeinflusst. Mit Teilen der großen Drei aus USA. So stand ein GM-Sechszylinder Pate für den Motor.

Aber selbst das Demontieren, peinlich genaue Vermessen und der anschließende Nachbau bergen enorme Probleme. Viel Geld geht dabei drauf, ohne dass Erfolge sichtbar würden. Der AA-Sedan wird viel später gefertigt werden können, als zunächst angenommen. Kiichiro muss den Mann seiner Schwester, den Sakichi noch als Chef der Fabrik angestellt hatte, immer wieder um Geld bitten.


Da kommt ihm die dominante Stellung des Militärs zur Hilfe. Die brauchen Lastwagen und bei Toyoda entsteht zum Glück ein Wagen mit herkömmlichem Chassis und Sechszylinder. Dieselmotoren im Lkw sind auch in Europa zu jener Zeit rar. Das passt doch gut, denn der mögliche Absatz eines relativ großen Pkw ist eher vage, aber die Lkw nimmt das Militär garantiert.

Eigentlich dient die nun folgende Zeit schon der Kriegsvorbereitung, so ähnlich wie in Deutschland. Und da will man sich vom Material her nicht vom potentiellen Feind abhängig machen. Material- bzw. Rohstoffbeschaffung haben schon im Ersten Weltkrieg eine wichtige Rolle gespielt. Allerdings hat der später folgende Einfluss der Militärs auch manche negative Seite.








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