Von Anfang an achtet man bei Mercedes auf eine gute Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Smart-Crashtests. Der Wagen schneidet auch entsprechend gut ab. Allerdings fällt auf, dass er bevorzugt mit den größeren
Daimler-Limousinen kollidiert, sich sozusagen die Knautschzone von denen holt. Zwei Smarts gegeneinander werden nicht gezeigt.
Die Grundidee der verschiedenen Farben wird übrigens nicht ganz verworfen. So kann der Smart grundsätzlich nur zweifarbig geordert werden. Auch nimmt man die Idee eines zur Fahrerseite hin orientierten
Armaturenbretts nicht sehr ernst, bietet aufgesetzte Anzeigeinstrumente wie aus dem Zubehör.
Als Kunden werden natürlich Stadtmenschen ins Auge gefasst, aber nicht nur junge Singles, sondern auch nach unkomplizierter Mobilität strebende Alte. Auch den Zweiwagenmarkt darf man nicht vergessen.
Immerhin ist die Ablage hinten über dem Antrieb durch eine umklappbare Beifahrerlehne weit mehr als verdoppelbar.
Doch alles so scheinbar toll Eingefädelte kommt Ende 1997 in Gefahr, als ein schwedischer Journalist eine neue A-Klasse bei einem 'Elchtest' genannten Ausweichmanöver aufs Kreuz legt. Das Aus auch für den
ebenfalls solcherart gefährdeten Smart folgt auf dem Fuße. Jetzt soll erst einmal bei Bosch für jeden Smart ein ESP entwickelt werden.
Parallel dazu nimmt man bei dem Auto in der weiteren Entwicklung drastische Veränderungen vor. Radstand (!) und Spurweite werden vergrößert, letztere besonders hinten, der Federungskomfort beschnitten.
Gleichzeitig wird das Fahrzeug mit Antrieb und Inneneinrichtung tiefer gelegt. Hier wird einmal mehr die Bedeutung des Schwerpunkts für das Fahrverhalten deutlich.
Der Designchef muss gehen und ausgerechnet der Spezialist für Geländewagen übernimmt die Verantwortung. Im Prinzip gibt es zu den getroffenen Veränderungen keine Wahl, weil der Smart im Gegensatz zur A-
Klasse auch noch durch rückwärtiges Umkippen gefährdet gewesen sein soll. Alles zusammen kostet ein halbes Jahr Anlaufverzögerung und 300 Mio. DM. 09/13