1971 Renault Alpine A 310
Das Auto schleppt noch Kompromisse mit sich. So z.B. der flüssigkeitsgekühlte V6 im Heck. Sicher, der hat auch einen Zylinderblock aus Aluminium (mit GG-Laufbuchsen), aber ein ziemlicher Hebelarm ist das
trotzdem. Immerhin hat man die altmodische Pendelachse ersetzt. Und wenn das Fahrwerk korrekt eingestellt ist, soll der Wagen Kurven und schnelle Geraden meistern.
Das Triebwerk ist natürlich fast das Gegenteil früherer Alpine-Technik, viel Hubraum und mehr auf Elastizität ausgelegt. Es ist eine Gemeinschaftsentwicklung zwischen Volvo, Peugeot und Renault. Ungewöhnlich
die registerartige Anordnung je eines Einfach- und Doppelvergasers. Immerhin sorgt es zusammen mit einem günstigen cW-Wert und wieder einmal besonders geringer Höhe der Karosserie für
ansprechende Fahrleistungen, obwohl sie auch die der Vorgänger nicht toppen können.
Es soll eben alles ein wenig komfortabler sein. Deshalb sorgt eine zusätzliche Scheibe nach hinten für Geräuschisolation. Allerdings ist für Gepäck immer noch wenig Platz, bei Mitnahme von zwei Kindern gar keiner.
Man hat es trotz Falt-Reserverad mit Kompressor nicht geschafft, für Gepäck noch Platz zu schaffen. Auch muss die vordere Haube zum Tanken geöffnet werden.
Für solch einfache Lösungen ist das Auto zu teuer. So stammen die Sitze vom wesentlich preisgünstigeren R5 Alpine und man wirbt auch noch damit. Ein Hauptgrund für den hohen Kaufpreis dürfte die Fertigung in
Handarbeit sein. Das bedeutet aber auch eine gehörige Nacharbeit bei der Beseitigung von Karosserieschäden, denn die Teile passen nicht auf Anhieb. Die Versicherungsprämie gibt den Kosten dann den Rest.
Trotzdem ist das Auto angenehm anzuschauen und im Gegensatz zu seinem Nachfolger hat es den Stil von Alpine gewahrt. Es ist immer noch ein kompaktes und wendiges Auto. Schließlich steht ein Porsche in
manchen Urlaubsgebieten an jeder Ecke. Das passiert einem mit dem A 310 sicher nicht, besonders außerhalb Frankreichs. 12/13
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