Berühmt wird der Zafira A wegen seinem neuen Sitzkonzept. Lesen Sie hier nach, wie es funktioniert. Die große Variabilität einschließlich einer optionalen dritten Sitzreihe rückt ins Blickfeld der Verbraucher und Opel weiß damit zu punkten. Der Zafira enttäuscht seine Erbauer nicht. Das liegt auch daran, dass man ihm sein Fassungsvermögen von außen gar nicht unbedingt ansieht. Er wirkt eher wie ein normaler Pkw. Auch seine Kompaktheit spricht dafür. Er ist in der Stadt noch einigermaßen gut handhabbar.
Der Zafira hat zur Markteinführung nur zwei echte Konkurrenten, den Renault Megane Scenic und den Fiat Multipla, wobei letzterer sich durch seine gewöhnungsbedürftige Form disqualifiziert. Dagegen ist der Zafira ein Wunder an Ebenmaß. Er besticht halt im Innenraum. Die Jahre nach seinem Erscheinen werden beweisen, dass Renault als erster und Opel als zweiter Hersteller mit dem richtigen Produkt zur richtigen Zeit die Nase vorn hatten.
Natürlich ist der Zafira kein völlig neues Auto. Man benutzt unter dem Blech die Technik des Astra, sowohl was den Antrieb als auch Bodengruppe und Fahrwerk betrifft. Allerdings ist der Radstand um 10 Zentimeter gewachsen. Durch das höhere Dach ist dann das neue Innenraumkonzept möglich. Mehr Sitzhöhe bedeutet, die Sitzreihen können enger zusammenrücken. Erst dadurch wird die dritte Sitzreihe möglich. Angenehmer Nebeneffekt der zusätzlich gewonnenen Höhe, der/die Fahrer/in hat mehr Überblick über den Verkehr.
Zusammenfassend kann man dem Zafira ein gutes Zeugnis ausstellen. Ein gehobenes Finish innen, genügend Ablagen und für ca. 500 DM alternativ Schiebedach oder Klimaanlage ergänzen das Sitzkonzept ideal. Da er aber nur 100 kg mehr als die Limousine wiegt, erfüllt er auch noch ein wenig die eher sportlichen Ambitionen, z.B. mit dem größeren Motor mit Schaltsaugrohren.
Richtig gut zu passen scheint zu ihm der neue Direkteinspritzer-Diesel, vor allem beim Abfedern des naturgemäß etwas höheren Verbrauchs bei Familien-Vans. Pannenstatistisch gesehen hat der Zafira nach ungünstigem Start in den neueren Versionen ausgesprochen gute Ergebnisse zu bieten. Besonders die ersten Dieselmotoren hatten u.a. einen zu hohen Ölverbrauch. Aus der Sicht späterer Jahre verläuft die Produktionsgeschichte des Zafira wirklich tragisch. Er wird in Bochum gebaut, wo man schon beim Bau des Astra unter ziemlicher Beobachtung stand. Neue Produktionstechniken halten Einzug und von Beginn an wird der Zafira zum Renner. Bochum wird dabei nur anfangs glücklich. Im Rahmen des Abbaus von Kapazitäten wird ausgerechnet Bochum 2015 geschlossen, ohne die Produktion des zweiten Zafira vollendet zu haben. 08/12