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Opel Patentmotorwagen



Bild 2: Gewinner Bergrennen Königsstuhl (1901)

Friedrich Lutzmann ist jemand, der immer wieder im Leben von sich reden machen wird, weil er die eine oder andere Idee verwirklicht. An diesen mangelt es ihm nicht, wohl aber manchmal an Erfahrung und wirtschaftlichem Denken. Seine für die Geschichte der Opel-Werke wichtigste Idee ist die des Automobilbaus, als er 1893 eine Benz Viktoria kauft und als Droschke (Taxi) einsetzt.

Hofschlossermeister aus Dessau

Mit wenigen, zum Teil erfahrenen Arbeitern seiner Schlosserei baut er diesen Wagen innerhalb von gut einem Jahr nach, wobei die Methode, alles in Eigenregie zu produzieren, doch mancherlei Abweichung vom Original ergibt. Zusätzlich muss er manches patentrechtlich geschützte Detail ändern, so z.B. die Benzsche Achsschenkellenkung.

Im weiteren Verlauf der Geschichte entstehen Automobile verschiedener Größenordnung bis hin zum 16-Sitzer, alle allerdings mit dem gleichen Motor. Die Firma ist einigermaßen erfolgreich und steht 1897 neben Daimler und Benz auf der ersten Motorwagen-Ausstellung in Berlin. Als er dort zum zweiten Mal im nächsten Jahr antritt, ist er zwar bei einem Rennen nicht sonderlich erfolgreich, aber die Brüder Opel entscheiden sich trotzdem für ihn.

Die Automobilproduktion des Friedrich Lutzmann wird komplett z.T. mit Arbeitern von Dessau nach Rüsselsheim übernommen. Lutzmann selbst erhält den Posten des Entwicklungschefs. Er konstruiert einen kleineren Motor und verändert auch sonst ein paar Details. Ein Jahr später ist das eigentliche Datum des ersten Opel-Automobils, wenn auch mit den Patenten Lutzmanns erstellt.

Um es kurz zu machen, die Firma Opel wird mit dieser Konstellation nicht glücklich. Mit ca. 65 Stück werden nur etwa so viele Vehikel gebaut (und verkauft), wie Lutzmann auch schon bisher produziert hat. Vielleicht sind die Qualitätsansprüche Opels für ihn zu hoch, ist die Entwicklung des Automobils in jener Zeit zu stürmisch oder es gibt inzwischen zu viele Konkurrenzfirmen.

Der Patentmotorwagen kann in seiner Entwicklung nicht mithalten. Er ist zwar bei Wettfahrten erfolgreich, aber die beiden älteren Opel-Brüder sind nicht betriebsblind. Ein wichtiges Element ihrer Firmenpolitik wird der ständige Vergleich mit den Konkurrenten sein, wobei hier besonders das französische Ausland eine besondere Rolle spielt.

Diese haben das Automobil mit deutlich mehr Enthusiasmus aufgenommen und treiben ihre industrialisierte Fertigung schneller voran. Opel trennt sich mit insgesamt hohen finanziellen Einbußen von Lutzmann, der auch in seinem weiteren Leben bis zum Tod 1930 finanziell nicht sonderlich erfolgreich sein wird.









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