Inzwischen hat es schon seit Herbst 54 eine wiederum geänderte Version gegeben, bei der Haifischzähne en miniature auf einem Steg quer durch das große Maul nach oben gewandert sind. Das Fenster hinten ist größer geworden und die Nenndrehzahl gesunken. Beim nächsten Modellwechsel erhöht man sie wieder mit einer Leistungssteigerung.
Opel hält natürlich an den amerikanischen Grundwerten fest. So ist der Preis jetzt jetzt noch einmal auf knapp unter 5000 DM gesunken. Es gibt sogar eine noch 300 DM günstigere Version, die den Zusatz 'Rekord' verliert und den 'Olympia' behält. Hier kann man schon ahnen, dass ersterer einmal eine große Bedeutung für Opel haben wird. Technisch unterscheidet sich die Billig-Version nicht, hat einfach ein paar Chromteile weniger, andere Sitzbezüge und das alte dreispeichige Lenkrad.
Für 6710 DM gibt es sowohl die Cabrio- als auch die CarAVan-Version. Erstere wird selten, letztere nicht wenig angenommen. Hier wird der Kombi noch dringend beruflich gebraucht. Er wird die Olympia- und späteren Rekord-Modelle auch mit Spezial-Aufbauen begleiten.
Jetzt sind wir aber im Jahr 1956/57 mit wieder einer geänderten Version. Wir haben jetzt Chromgitter vorn und behalten die optische Nähe zum Kapitän bei. Inzwischen hat auch die teurere Version die Hörner auf der Stoßstange verloren, ist aber trotzdem etwas teurer geworden. 3,7 kW (5 PS) mehr schaffen bessere Beschleunigung. Die 120 km/h lassen sich jetzt deutlich besser durchhalten.
Offensichtlich spielt auch der Kundendienst, also die Werkstatt vor Ort eine Rolle. In der Zuverlässigkeit hier und dem guten Ruf hat Opel nur einen Konkurrenten, VW. Auch im Wiederverkaufswert dürfte es hier Ähnlichkeiten geben, nicht aber im Preisniveau generell, denn der Olympia Rekord gilt als Mittelklassewagen mit besseren Fahrleistungen und entsprechendem Prestige.
Er hat nach wie vor eine übersichtliche Karosserie und bietet auch für etwas längere Strecken genügend Platz für vier Personen samt Gepäck. Der Motor wird hoch gelobt, Fahrwerk und Bremsen ebenfalls. Von sehr schwingungsfreudig haben sich die Opel-Fahrzeuge zu berechenbaren Kurvenpartner entwickelt.
Angemeckert wird er, weil er sich die Heizung extra bezahlen lässt. Das ist übrigens zu der Zeit durchaus üblich. Nur beim VW-Käfer lässt sich die (schwache) Heizung schlecht getrennt verkaufen. Ebenfalls der Außenspiegel ist ein Extra. Immerhin hat der Wagen schon so außergewöhnliche Errungenschaften wie das Ein-Schlüssel-System und den automatisch rückstellenden Blinkerhebel. 02/14