Wenn ein Hersteller in Schwierigkeiten steckt, wird das Design meist interessanter. Man riskiert mehr. Dabei scheint sich bei Opel so langsam ein gewisser Chic herauszubilden. Wenn man dabei die einzelnen Modelle noch etwas mehr unter einen Hut bringen würde, könnte das einer der Schlüssel zum Wiederaufstieg sein. In diese Rubrik fällt (neben dem Astra) auch der Mokka, von den Opelanern allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge gesehen, weil alle Modelle in Südkorea gefertigt werden. Der Name erzeugt schon etwas Verwunderung, obwohl solche Namen sich schneller einbürgern als man denkt. Verlangen müsste man allerdings, dass es dann neben der grauen und weißen auch noch eine braune Farbe ohne Aufpreis gibt und nicht 530 Euro extra bezahlt werden müssen. Da wir schon einmal bei der Preisliste und den Daten sind, kann man Opel nur raten, diese noch einmal zu überarbeiten. Vielleicht ist die Verwirrung sogar gewollt, denn die Opel-Fahrzeuge kommen in letzter Zeit vielleicht etwas pummelig daher. Da wird das Leergewicht im Prospekt mit 1335-1490 kg angegeben, deutet auf den optionalen Allradantrieb und die vielen schweren Extras hin. An anderer Stelle gibt man das Leergewicht mit 1447-1501 kg an. Zusätzlich stimmt die Zuladung als Differenz zum Gesamtgewicht nicht. SUVs beziehen ihre Wirkung nicht unbedingt aus der größeren Länge, sondern eher aus der Breite und besonders der Höhe. Opel zeigt bei der ersten Präsentation in Genf (siehe Video unten) schon an beiden ausgestellten Fahrzeugen Auswege aus eventuellen Platzproblemen, die Dachbox und den Fahrradhalter. Letzerer hat es übrigens in sich. Man kennt ihn schon als leicht nutzbaren Einschub unter dem Gepäckraum. Aber hier bietet er zusätzlich einen Elektroanschluss für Pedelecs.
So ganz ohne Nachteile kommt der Mokka offensichtlich nicht aus. So werden die Sicht nach hinten und die Lautstärke bei höheren Geschwindigkeiten getadelt. Lob erhalten der Sitz-Innenraum und das aufpreisfreie Start-Stopp-System. Dass Einstiegspreise scheinbar günstig kalkuliert sind und Aufpreise erst den wirklich erzielbaren Gewinn ausmachen, ist auch bei den Mitbewerbern der Fall. Die im Vergleich recht guten Zugriffszahlen auf unser kurz nach dem Genfer Salon eingestelltes Video und die Bestellungen im ersten Halbjahr lassen auf reges Publikumsinteresse schließen. 03/12