Es ist der durch acht Zylinder nochmals aufgewertete Admiral. Warum auch nicht, der Mutterkonzern GM hat genügend V8 im Angebot. Im ersten Jahr ist dieser Motor ausschließlich dem Diplomat vorbehalten. Äußerlich ist er nicht nur an den senkrecht stehenden Frontscheinwerfern erkennbar, sondern auch am Vinyldach. Da es in allen Ausführungen relativ dunkel ist, dürfte sich im Sommer der Innenraum zusätzlich erwärmen. Aber die Amerikaner lieben es. Zu der Zeit noch ungewöhnlich sind die Servolenkung und die elektrischen Fensterheber. Der Innenraum ist etwas wohnlicher, das Kombiinstrument funktioneller. Nie wieder wird es eine so große Opel-Limousine geben. Warum setzt sich die KAD-Reihe trotz günstiger Preise nicht durch? Vielleicht, weil die Fahrzeuge doch zu wenig europäisch sind. Zu groß, und zu unpersönlich wirken sie. Man kann sich nicht richtig mit ihnen identifizieren. Die Manager von GM in Amerika haben nicht bedacht, dass diese Fahrzeuge in Europa als Oberklassemodelle gelten. Diese werden vom Käufer, ohne dass es ihm sonderlich bewusst wird, noch stärker als eine Erweiterung der eigenen Persönlichkeit angesehen. Die KAD-Reihe gerät zu vernünftig, um sich an ihr identifizieren zu können. Wer es im Leben zu etwas gebracht hat, kauft zu dieser Zeit einen Mercedes. 1969 startet der zweite Versuch in Sachen Diplomat, mit dem größerem V8 aus dem Coupe und optionalem Sechszylinder. Die Karosserie ist etwas verkleinert, aber besonders wichtig sind die Fahrwerksänderungen. Der enorme Platz hinten unterhalb der Karosserie reicht aus für eine De Dion-Achse. Damit wird das Fahrwerk endlich der enormen Motorleistung angepasst. Freilich legt das Auto im Leergewicht deutlich zu. Es ist schade um all diese Bemühungen, denn sie führen trotz absoluter Konkurrenzfähigkeit nicht zum Erfolg.