Da hilft kein Drum-herum-Reden, mit dem neuen Pulsar zielt Nissan nach einer Pause auf das C-Segment und damit eindeutig auf Fahrzeuge wie den VW Golf. Sieben Jahre hat man in Deutschland kein Angebot präsentiert. Vom Aussehen her und aus den Rohdaten kann man dem neuen Konkurrenten schon Respekt zollen.
Vergleiche sind grundsätzlich spannender als Einzelvorstellungen. Nissan wirbt mit dem größten Radstand der Klasse, erwähnt aber bei gut 6 Zentimetern mehr nicht die gut 13 Zentimeter mehr Fahrzeuglänge. Das Verhältnis von Radstand zu Fahrzeuglänge ist bei VW etwas günstiger. Positiv für den Nissan, er hat bei mehr Radstand einen um 0,7 Meter kleineren Wendekreis.
Kommen wir zum Verbrauch bzw. zum CO2-Ausstoß. Da tun sich beide relativ wenig, mit leichten Vorteilen für die preislich etwas höher angesiedelten Spezialmodelle von VW. Kein Wunder, hinter den Motoren steckt Renault. Auch die Gewichte korrespondieren, vielleicht mit Ausnahme der wirklich sehr günstig eingepassten VW-Dieselmotoren.
Natürlich ist das Angebot von Nissan noch sehr eingeschränkt. Weder beim Allrad, noch bei Alternativen zu Benzin oder Diesel kann man mithalten, wenn man bei Nissan nicht z.B. zum Leaf greifen will. Größere Motoren sind geplant, ein 1,6 Liter großer Turbo sicher. Und wegen Dieselmotoren wird man sich wohl bei Anfangserfolgen aus dem Renault-Regal bedienen.
Etwas schwierig wird es für VW, wenn man über Preise spricht. Doch wenn jemand ein Auto grundsätzlich nicht länger als drei bis vier Jahre fährt, kann VW mit höherem Wiederverkaufswert punkten. Auf der anderen Seite geht Nissan nach dem auch von französischen Herstellern vielfach angewandten Prinzip des Preisnachlasses schon beim Neuwagen vor.
Wer noch 2014 bestellt, erhält beim Benziner deutlich über 1000 und beim Diesel ca. 2000 Euro Nachlass. Das ergäbe hier über 4000 Euro Ersparnis. Vielleicht sollte man hier fairerweise mit den derzeit preisgünstigeren Cup-Modellen von Volkswagen vergleichen.
Für den Golf kommt es aber noch dicker. Denn hier ist kein 5"-Farbdisplay mit Bluetooth- und USB-Schnittstelle in der Grundausstattung enthalten. Auch der Tempomat muss extra bezahlt werden. Aktive Spurhaltung und Steuerung gewisser Funktionen vom Lenkrad aus sucht man hier vergebens. Zum Schluss noch etwas fürs Auge, die sportliche Variante des Nissan Pulsar, den Nismo. 10/14