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1967 Mazda 110S Cosmo Sport
Der Lizenznehmer ist schneller. So stellt Toyo Kogyo im Mai 1967 noch vor NSU den ersten Serienwagen mit
Zweischeiben-Wankelmotor vor. Allerdings ist der Ro80 von NSU eine für die
damalige Zeit mehr als ausgewachsene Mittelklasse-Limousine und es werden ca. 37.500 gebaut, vom Mazda nur ca. 1.500. Erstaunlich allerdings,
dass dieser dem Ro 80 mit dessen 85 kW (115 PS) bei etwa gleichem Kammervolumen recht nahe kommt. Die werden sogar 1500/min früher erreicht. Dafür fällt das höchste
Drehmoment 1000/min später an, ist aber ebenfalls 25 Prozent höher. Das Säufertum kann man an den relativ großen Tanks erkennen, beim
Ro80 sogar 83 Liter.
Da hat es der Cosmo Sport mit seiner geringen Höhe und Querschnittsfläche natürlich leichter. Auffallend an ihm ist sein sehr
geringer Radstand, gepaart mit einem ungewöhnlich großen hinteren Überhang. Der macht die Formgebung gewöhnungsbedürftig.
Zusammen mit Front-Details verschafft er dem ersten Cosmo allerdings einen hohen Wiedererkennungswert.
Innen orientiert sich der ausschließlich als Rechtslenker gebaute eher an englischem Sportwagen-Design. Obwohl nie nach Europa
und nur von wenigen Liebhabern in die USA gebracht, dominieren englische Bezeichnungen. Viel Platz nimmt der Mitteltunnel
ein. Gut bedienbar aber ungewöhnlich herausragend, die Handbremse. Das (Holz-) Lenkrad ist sogar höhenverstellbar, für die Zeit ziemlich
selten.
Der Wankelmotor hat sich im Cosmo Sport offensichtlich als haltbarer als im Ro 80 erwiesen. NSU streicht die Segel, während Mazda
weitermacht bis hinauf zum RX8. Schon ein
Jahr später kommt eine überarbeitete Version mit 15 Zentimeter mehr Radstand, 15-Zöllern und 94 kW (128 PS) bzw. 150 Nm,
allerdings bei 5000/min. Man nimmt sogar 1968 an einem 84h-Rennen auf dem Nürburgring teil. Ein Wagen fällt erst kurz vor
Schluss aus, der andere belegt den vierten Platz in der Gesamtwertung. 12/17
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