
Mazda 3
Die Philosophie der Benziner unterscheidet sich deutlich von der Konkurrenz. Statt aufzuladen und den Hubraum zurück zu nehmen, setzt man bei Mazda auf eine hohe Verdichtung. Diesel und Benziner
kommen
sogar auf den gleichen Wert von 14 : 1, was schon einer kleinen Sensation gleichkommt. Der Diesel gleicht aber, wenn man den prinzipiellen Unterschied zwischen beiden berücksichtigt, durch erhöhten
Ladedruck
seine fehlende Kompression aus.
Hohe Verdichtung: in der Herstellung die sparsamste Lösung |
Ganz anders beim Benziner. Hier kann man beim kleinsten 1,5-Liter-Motor ja auch nicht gerade von Downsizing-Gegenteil sprechen. Dafür sind 150 Nm Drehmoment schon ein stolzer Wert. Vorteilhaft ist auch
jegliches Fehlen eines Turbolochs. Nachteil: Der Motor muss in höheren Drehzahlbereichen bewegt werden, obwohl die höchste Leistung bei noch erträglichen 6000/min anfällt. Die Drehmoment-
Leistungskurve ist
halt nicht so bullig.
Hier hilft das von japanischen Autos wie in diesem Fall gewohnt präzise Schaltgefühl weiter, denn Herunterschalten gehört für sportliches Fahren zur gängigen Übung. Vom Verbrauch her scheint es der 3er
nicht übel
zu nehmen und kann gut gegen die allerdings durchzugskräftigeren Turbomotoren bestehen. Dieses Pendel schlägt natürlich noch etwas mehr zugunsten des Mazda aus, wenn behutsamer gefahren wird.
Das Video unten beruft sich auf eine kleine Design-Revolution, die den Fahrgastraum bei vergrößertem Radstand nach hinten wandern lässt. Das schafft eine opulentere Motorhaube, bietet aber bei
unveränderter
Wagenlänge hinten weniger Platz. Allerdings scheint es für den Luftwiderstand günstiger zu sein. Insgesamt ist man bei Mazda offensichtlich von der Wichtigkeit des Styling überzeugt. Auch im Innenraum
kommt es
darauf an, weniger z.B. auf familienfreundliche Ablagen.
Die Philosophie setzt sich ins Fahwerk fort, wo zumindest beim Schrägheck eine gewisse Härte vor Reisetauglichkeit kommt. Kehrseite ist natürlich die Tauglichkeit auf der Landstraße, die sportliche
FahrerInnen
vorziehen. Vielleicht passt sogar die komplette Ausstattung mit Assistenzsystemen zu dieser Klientel. Natürlich können diese nicht zu den doch sehr human anmutenden Basispreisen angeboten werden.
Schwarz- und Silberfarben kommt der Innenraum daher, im Prinzip durch wenig Tasten gekennzeichnet, wenn da nicht das Lenkrad wäre. So langsam verliert es seine ursprünglich ihm zugedachte Funktion
des
Lenkens und verkommt zum Tastenträger. Allerdings mit der Schwierigkeit, nur in Geradeausstellung bedienbar zu sein. Warum nicht gleich das Lenkrad der Formel 1 übernehmen? Allerdings ist das so teuer
wie
der günstigste Mazda 3. Ist denn die Nähe zum/r Fahrer/in das wichtigste Kriterium für gute Bedienbarkeit?
Die gute Idee eines Headup-Displays wird verwässert durch die mangelnde Qualitätsanmutung der Folie, auf die es projeziert wird. Es scheint, dass solche Displays auch von der Positionierung im Sichtfeld
her sehr
gut geplant sein müssen. Apropos Sichtfeld, hier ist zumindest beim Blick nach hinten der Stylish-Nachteil spürbar. Und ob das nun die Zukunft ist, sich zwischen großem Tacho oder großem Drehzahlmesser
entscheiden zu müssen?
Typisch wiederum die aufpreispflichtige Tablet-Lösung oben auf dem Armaturenbrett. Immerhin gibt es dazu den praktischen, gut erreichbaren Drehknopf und eine Sprachsteuerung. 09/13