Nach dem Zustand zu urteilen, könnte das einer der Prototypen sein. Das ist zwar 1963 auch schon ein V12 als Mittelmotor, aber vorne längs eingebaut. Er hat 3,5 Liter Hubraum und leistet rund 200 kW (270 PS).
Seine sechs Doppelvergaser hat er im Miura gegen vier Dreifachvergaser vertauscht. Aber noch viel wichtiger ist seine andere Einbaulage, jetzt hinten quer, immer noch als Mittelmotor geltend. Er leistet jetzt bei knapp 4 Liter Gesamthubraum 257 kW (350 PS).
Hier hat er wieder einmal seine Lage gründlich verändert, immer noch vor der Hinterachse, aber in Längsrichtung eingebaut. Seltsam genug, er schiebt das Getriebe vor sich her. Man sagt ihm eine wesentlich präzisere Schaltung als im Miura nach. Auch heizt er den Innenraum nicht mehr so stark auf und kommt leiser daher. Allerdings ist das gesamte Package jetzt weniger kompakt.
Er beginnt zumindest als Serienfahrzeug mit den gleichen vier Litern wie sein Vorgänger, allerdings mit 276 kW (375 PS) bei 7000/min. Allerdings legt nicht nur der Hubraum 1985 auf 5,2 Liter zu, sondern die Anzahl der Ventile von 24 auf 48 (QV). Das ergibt bei gleicher Drehzahl 335 kW (455 PS).
Das ist jetzt die 6L-Version im Diablo als dem kurze Zeit schnellsten Seriensportwagen der Welt. Hier sind dann schon Abgasentgiftung in Form von 3-Wege-Kat und Lambdaregelung wirksam. Die zugehörige Benzineinspritzung wird auch in Märkte geliefert, für die Abgasregelung nicht vorgeschrieben ist.
Dieses Bild zeigt den gleichen Motor, diesmal allerdings deutlicher mit den Nebenaggregaten und vor allem mit aufgeschnittener Ölwanne, in der die Antriebswelle vom Getriebe vorn zum Achsantrieb hinten zu sehen ist. Da kommt jetzt mit dem Diablo-VT ein Vorderradantrieb hinzu. Im Murcielago bzw. Aventador (Bild unten) tritt er dann mit 6,5 Liter Hubraum und weit mehr als der doppelten ursprünglichen Leistung an. Darunter noch einmal die Entwicklung in Tabellenform.