Eigentlich wird er seit März 1981 gebaut. Als Prototyp auf Basis des Silhouette ist er schon viel früher zu sehen. Das hat auch mit der großen Ähnlichkeit zum Silhouette im Bereich des Vorderwagens zu tun. Zunächst ist nur der hintere Teil wirklich verändert, bei der Präsentation sogar noch mit Heckflügel. Innen sind die Unterschiede größer. Das Armaturenbrett ist neu und die Sitze haben, von manchen Gesetzgebern gefordert, verstellbare Rückenlehnen. Natürlich bleibt die Lage des Quermotors erhalten. Nur der Hubraum wächst gegenüber Urraco und Silhouette um 500 cm³, um mit den Konkurrenten von Porsche und Ferrari einigermaßen mithalten zu können. Der Name 'Jalpa' ist natürlich wieder von einer Stierrasse abgeleitet. 416 Jalpa werden produziert, womit er der erfolgreichste Achtzylinder von Lamborghini ist. Dies ist nicht zuletzt der Zulassung für USA zu danken, woran der Vorgänger Silhouette gescheitert ist. Grund zur Beschwerde haben die Tester. Sie müssen sich an ein ziemliches Motorgeräusch nicht nur bei Spitzendrehzahlen gewöhnen, an einen umständlich einzulegenden Rückwärtsgang und eine schwer zu betätigende Kupplung. Auch das 'zusammengewürfelte' Armaturenbrett finden sie nicht so prickelnd. Als fast gefährlich empfinden sie den Tank-Einfüllstutzen unter der Haube zusammen mit dem heißen Motor. Dafür genießen sie das beinahe unerreichte Lamborghini-Image, den Ledergeruch, die Platzverhältnisse im Fußraum und Möglichkeiten eines Targas mit (allerdings schwerem) Festdach. Das sind 15 Liter/100km im gemischten Verkehr gemessen am Verkaufspreis wohl wert und an die kapriziösen Fahreigenschaften eines starken Mittelmotorautos muss man sich eben langsam herantasten. Spätere Test bescheinigen dem Jalpa ein ausgewogeneres Fahrwerk. 10/09