Dass das Design des Vorgängers und auch schon des neuen prämiert worden ist, steht fast wie ein Glaubenssatz im Pressetext. So sehr sich das Kia Design Center in Kalifornien auch bemüht hat, ob europäischer Geschmack getroffen wurde, bleibt zweifelhaft. Schon Daihatsu ist mit dem Materia und Nissan mit dem Qube gescheitert. Aktuell ist er dem Citroen C3 Picasso wie aus dem Gesicht geschnitten. Er ist natürlich auch kein SUV, wie Kia behauptet, höchstens ein Crossover. Erstaunlich, wie man die kantige Form auf einen cW-Wert von immerhin noch 0,34 gebracht hat. Schade, dass bei so einer Verneigung vor dem Würfel nicht noch etwas mehr Kopffreiheit hinten und vor allem eine größere Heckklappe herausgesprungen ist. Sie behindert eindeutig eine noch bessere Ausnutzung des Gepäckraums.
Innen wird es trotzdem deutlich attraktiver. Die serienmäßige Ausstattung ist sicherheits-, sitz- und audiotechnisch zusammen mit der manuell zu bedienenden Klimaanlage schon recht zufriedenstellend. Sie ist z.B. im Vergleich zum Citroen recht konventionell, was hier einmal nicht als Nachteil gemeint ist. Typisch für weit vom Kunden entfernt produzierte Autos ist aber die Zusammenfassung vieler Wohltaten zur Spirit-Ausstattung, die immerhin 5.800 Euro kostet. Wer z.B. den Dieselmotor will, muss diese hinzunehmen und zahlt insgesamt 8.000 Euro mehr. Die Verarbeitung ist auffallend gut. Der kurze Bremsweg wird in Tests ebenfalls gelobt. In Kurven fallen der große Lenkwinkel und die geringe Seitenneigung auf. Leistet man sich einen gewissen Ausstattungsluxus, dann kommt man in den für die Fahrzeugklasse ungewöhnlichen Genuss von Sitzheizung, elektrischer Verstellung, beheizbarem Lenkrad und einem 8 Zoll großen, gestochen scharfen Bildschirm mit dem entsprechenden Multimedia-Zubehör. Für draußen gibt es dann noch deutlich breitere Reifen, Dachreling und einen Spurhalteassistenten.
Entweder handelt es sich um einen Druckfehler, oder die CO2-Emissionen sind wirklich beim Diesel mit Automatik gegenüber dem ohne um 20 Prozent erhöht. Das dürfte wohl ein Indiz dafür sein, dass es sich hier um eine Wandler-Automatik mit fragwürdigem Wirkungsgrad handelt. Angeraten sei deshalb der Diesel mit Schaltgetriebe, etwas teuerer als ein Mini Countryman, aber besser ausgestattet und mit mehr Leistung. 04/14