Behutsam ist der Neueinstieg von Jaguar in das Segment der oberen Mittelklasse. Das ist da, wo die Platzhirsche A6, E-Klasser und 5er zu Hause sind. 40.000 im ersten und über 50.000 im zweiten Jahr will Jaguar absetzen, 10 Prozent davon in Deutschland. 69.000 DM sind der Einstiegspreis in eine Sechszylinder-Limousine mit Fünfgang-Schaltung.

Natürlich gibt es wahlweise eine ebensolche Automatik und den aus dem XJ bzw. XK bekannten V8-Motor. Anknüpfen will man an den S-Typ von 1963 und gleichzeitig die endlosen Geschichten schlechter Jaguar-Qualität vergessen machen. Immerhin gehört man seit 1998 zum Ford-Konzern, auf dessen Lincoln-LS-Bodengruppe der S-Typ aufbaut.

Die Federung ist zwar amerikanisch komfortabel, birgt aber durch adaptive Dämpfung und 'dynamische Stabilitätskontrolle' genanntes ESP keinerlei Risiken. Zusätzlich hilft die abschaltbare Traktionskontrolle beim Anfahren. Nein, eigentlich vemisst man nichts bei dieser im Werk Castle Bromwich (Birmingham) zusammengebauten Karosserie samt Endmontage und Einbau des Sechszylinders aus Cleveland (USA).

Bis zum Jahr 2003 ist Modellpflege angesagt. Das betrifft u.a. den Innenraum mit einem spannenderen Armaturenbrett (Bilder 5/6). Mit dem S-Typ ist auch eine Allrad-Variante entstanden. Hinzu kommt 2002 die aufgeladene R-Version. Mit der Vergrößerung des V6 auf 3 Liter und einem zusätzlichen Gang im Automatikgetriebe ist aber noch nicht das Ende erreicht, denn 2005 kommt, erstmals bei Jaguar, ein Dieselmotor (Bild 4) mit 2,7 Liter Hubraum, 152 kW (207 PS) und vor allem 436 Nm schon bei 1900/min.

Auch außen ändert sich ein wenig z.B. am Kühlergrill. Das sind einige Investitionen, auch wenn Teile davon aus dem Ford-Baukasten stammen. Features wie eine dreistufige Schaltmöglichkeit der Saugrohre und verstellbare Einlass-Nockenwellen stammen z.B. von Jaguar selbst und tragen zu großer Leistungseffizienz in dieser Klasse der V6-Motoren bei. Ab 2008 erhält er als XJ ein völlig neues Outfit. 08/13