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Honda - Geschichte
1906 | Soichiro Honda geboren |
1937 | Tokai Seiki Heavy Industry Co. Ltd. gegründet |
1946 | Soichiro Honda baut Fahrrad-Hilfsmotoren, 0,37 kW (0,5 PS) bei 50 cm³ |
1946 | Motoren aus Militärbeständen in Fahrradrahmen, Produktion von Terpentin als Kraftstoff |
1947 | Mofa Typ A (0,5 PS) |
1948 | Gründung der Honda Motor Co. Ltd. durch Soichiro Honda und Takeo Fujisawa, Mofa Typ B (90 cm³) |
1949 | Fertigung von Motorrädern (G-Dream) |
1950 | Produziert jedes 2. japanische Motorrad |
1951 | OHV-Viertakt-Motorrad, 4 kW (5,5 PS), E-Dream |
1952 | Zweitakter, 0,5 PS, F-Dream, hohe Produktionsrate |
1953 | Viertakt-Motorrad, 3 kW (3,8 PS), J-Typ |
1954 | 200-cm³-Roller 'Juno' |
1957 | Zweizyl.-OHC-Motorrad, 250 cm³ (Dream C 70) |
1958 | Dream C 71 mit Elektrostarter, C 100 Super Cub |
1959 | C 92 mit 125 cm³, Export nach USA, Sieg bei TT (125 cm³, Team-Wertung) |
1961 | Export nach Europa, Straßen-WM (125 cm³) |
1962 | Honda Benelux, Automobil-Produktion |
1963 | Fertigung von Zweisitzer (S 500) und Kleintransporter (T 360), Honda-Werk in Belgien |
1964 | Zweizyl.-Quermotor mit 26 kW (35 PS), Honda-Werk in Frankreich, Auto-Export nach Europa, beteiligt sich als erste japanische Firma an Formel 1, Honda ist weltgrößter Motorradhersteller, Renn-250er (Sechszylinder) |
1965 | Dream CB 450, Honda-Werk in Großbritannien, Sieg im ersten Formel-I-Rennen |
1967 | 16 Straßen-WM-Titel seit 1961 |
1968 | Bestseller CB 750, bisher 1 Mio. Motorräder nach USA und 10 Mio. insgesamt |
1969 | Auto-Export nach USA |
1979 | Vertrag Honda - Rover (Vierräder), Honda - Peugeot (Zweiräder) |
1987 | Mechanische Vierradlenkung |
1988 | Erfolgreiche GoldHWinG-Motorräder |
1990 | NSX-Sportwagen |
1991 | Tod von Soichiro Honda |
1992 | VTEC-Motoren, Wuyang-Honda Motors in China |
2002 | Brennstoffzellenfahrzeug mit Straßenzulassung (Bild)
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Soichiro Honda wird 1906 als erstes von fünf Kindern im dörflichen Tenryu geboren. Der Vater betreibt eine Schmiede, die sich über 10 Jahre später zu einem Reparaturbetrieb für Fahrräder weiter entwickeln wird. Der Sohn beginnt mit Ende 15 nach Abschluss der Grundschule eine Art Lehre in einer Automobil-Reparaturwerkstatt in Tokio. Diese Anstellung ist nicht sofort erfolgreich, denn er ist zunächst einmal als Babysitter mit Werkstattverbot gefordert. Es sind allesamt importierte Wagen, die zu dieser Zeit in relativ geringer Zahl die japanischen Inseln erobern. Es gibt Dörfer, da ist ein Auto pro Jahr eine absolute Attraktion.
Die derzeitigen Ereignisse lassen erahnen, dass Japan schon des öfteren von schweren Erdbeben heimgesucht wurde. So auch 1922 Tokio, das Honda gleich zu Beginn seines Aufenthaltes erlebt. Er ist gezwungen, sich an der Rettung der Fahrzeuge zu beteiligen, des größten Besitzes der Firma. Es sind seine ersten Autofahr-Erlebnisse.
Immerhin fährt man schon Rennen, so auch Soichiro Honda als Beifahrer seines Chefs. Es ist ein amerikanischer V8-Curtiss, dessen Motor auch in Flugzeugen verwendet wird. Immerhin sind damit japanische Rennrekorde möglich und Honda wird von dem ganzen Renngeschehen nicht mehr loskommen, bis sein Bruder als Beifahrer bei der All-Japan-Speed-Rallye 1936 schwer verletzt wird.
Aber da (1928) ist Soichiro Honda schon längst in sein Heimatdorf zurückgekehrt und hat in der 25 Kilometer entfernten Stadt Hamamutsu eine Filiale des Betriebes in Tokio eröffnet. Richtig berühmt wäre er mit dieser Werkstatt aber nicht geworden, auch wenn er in seinem Land als Erfinder von Stahl- statt Holzfelgen gilt und es schon in (für Japan) jungen Jahren zu einem gewissen Wohlstand bringt.
Richtig groß heraus aus seiner Welt kommt er durch die Eigenentwicklung von zu der Zeit schwer zu beschaffenden Teilen, nämlich den Kolbenringen. Während dieser Zeit absolviert er eine Art Nachholstudium an der dortigen Hochschule, das mit seinem Rauswurf endet. Immerhin hat er so viel gelernt, dass es schließlich zur Gründung einer neuen Fabrik kommt, die selbst Toyota mit Kolbenringen beliefert.
Natürlich gibt es auch und besonders in Japan die einschneidenden Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges, währenddessen sich Honda Verdienste in der Reorganisation bei der Herstellung von Propellern erwirbt. Da er kriegswichtige Güter produziert, sind seine Werke vermehrt Bombenangriffen ausgesetzt. So findet sich Soichiro Honda am Ende des Krieges absolut beschäftigungslos.
Einer der Gründe für Hondas erfolgreiche Eroberung der Welt sind wohl die Motorräder mit den berühmten Viertakt-Reihenmotoren. Unter diesen gibt es auch Typen, die zu den meist gebauten auf der Welt gehören. Dies kann geschehen, weil die Firma einen guten Preis mit wirklich guter Fertigungsqualität verbindet.
Das wird nicht lange so bleiben. Weil aber die Bedürfnisse des Landes sich grundlegend geändert haben, verlegt er sich auf die Produktion motorisierter Fahrräder. Es soll ein Holzschuppen gewesen sein, in dem die ersten einer Serie von 500 aus dem Krieg übrig gebliebenen Motoren in zugelieferte neue Fahrradrahmen montiert werden.
Fast noch mehr Energie verwendet er auf die Beschaffung von Treibstoff, der in dieser Zeit natürlich rationiert ist. Mit Hilfe eines zugekauften Fichtenbestandes gelingt es ihm, Kraftstoff mit Baumöl zu strecken und zu verkaufen. Ob der beim Betrieb entstehende Qualm oder die Form des Abgaskrümmers den Spitznamen 'Kamin' für die Gefährte provoziert haben, bleibt ungeklärt.
Die Trophäe der absolut höchsten Verkaufszahl gehört wohl dem Kleinkraftrad Cup, dass es in Japan schon früher gibt, aber der Welt erst 1958 offiziell vorgestellt wird. Mit diesem Angebot beginnt der Offensivdrang der japanischen Produzenten. Dabei heißt cheap urban pike eigentlich nur, dass es billig ist und hauptsächlich für die Stadt gebraucht wird.
Auffallend an dem Bike ist, dass Honda damit schon recht früh auf den Viertakter setzt, obwohl alle Welt dem 50-cm³-Motor nur als Zweitakter eine einigermaßen zufriedenstellende Leistungsentwicklung zutraut. Bisher mehr 60 Mio. Käufer zeigen an, dass die Firma den Motor entsprechend entwickelt hat, neben geringem Verbrauch auch genügend Leistung zu entwickeln.
Und wenn der Slogan heißt, man treffe die nettesten Menschen auf einer Honda, dann wird dieser natürlich von den wesentlich weniger unangenehmen Abgasen eines Vier- gegenüber dem Zweitakter unterstützt. Vermutlich hat dieses Gefährt hauptsächlich in ärmeren (Entwicklungs-)Ländern geholfen, die Mobilität zu fördern. Es ist trotz des günstigen Preises von Honda beachtlich weiterentwickelt worden.
Man kann sich schon vorstellen, was alles in Asien auf diesem Bike transportiert wird. Zu dem günstigen Preis kommt ein Verbrauch von weit unter einem Liter auf 100 km und das leichte Handling durch eine automatisch einsetzende Kupplung. Auch ist der Motor leise und hält lange bis zur ersten Überholung, vom Prinzip her länger als ein Zweitakter.
An Besonderheit der Zeit hat das erste Modell mehrere Kunststoffteile, wie z.B. der Fahrtwind- und Nässeschutz für die Beine. Diese erzwingen wohl anfänglich, dass dieses Moped nur in einer Farbe lieferbar ist. Der Motor entwickelt sich im Lauf der Zeit von 50 cm³ bis zu 125 cm³, OHV zu SOHC, kontaktgesteuerter zu Transistorzündung, Luft- zu Flüssigkeitskühlung und E-Starter.
Übrigens, die Idee, sich mit dem Bau von Viertaktern von der Konkurrenz zu unterscheiden, soll Soichiro Honda von dem Kaufmann Takeo Fujisawa eingegeben worden sein. Marketing spielt auch eine entscheidende Rolle bei dem Erfolg der Super Cub. Nicht nur die griffigen Slogans, auch bis dahin nie gekannte Anzeigen in wichtigen amerikanischen Zeitschriften bis hin zum Playboy.
Zeit | Gründung der Niederlassung |
1959 | USA |
1961 | Deutschland |
1962 | Benelux, Großbritannien |
1964 | Frankreich |
Wer schon sein viertes Modell nicht einfach nur 'D', sondern 'Dream' nennt, muss sich in diesem Bereich zumindest ein wenig auskennen. Es ist auch das Geschick, trotz Rennerfolgen doch noch die Sicherheit und Zuverlässigkeit der eigenen Produkte herauszustellen. 01/12
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