Ein wenig sieht man es der Karosserie auch an, den geringen Luftwiderstand. Er ist mehr als 10 Prozent besser als der eines Golf, an dem sich in der Regel die Wagen der Kompaktklasse messen lassen müssen. Da braucht man nicht zu fragen, woher die Höchstgeschwindigkeiten kommen.

Aber diese Form hat eben auch Nachteile. Hinten ist nicht genug Sitzhöhe vorhanden und vorn fühlt man sich vom oberen Rand der enorm flach liegenden Windschutzscheibe bedrängt. Dagegen kann der Wagen mit der Gepäckraumgröße und der Verstellbarkeit der hinteren Sitze enorm punkten.

Auch mit der Übersichtlichkeit hapert es. Immerhin ist unter dem Spoiler hinten noch ein durchsichtiges Stück Scheibe, aber insgesamt ist das Heck samt ausladenden, von außen geschickt kaschierten C-Säulen doch recht unübersichtlich.

Insgesamt scheinen die Hersteller nach einer eher harten Phase dem Fahrkomfort wieder mehr Raum zu geben. Das gilt wohl auch für den neusten Civic, wenngleich die Lenkung manchem Tester noch zu feinnervig zu sein scheint. Das gilt wohl auch für die Bedienung, an deren Vereinfachung noch Nacharbeit nötig wäre.

Honda hat einen tadellosen Ruf im Motorenbau. Das wird bei den Leistungsdaten der Benzinmotoren, aber überraschenderweise fast noch mehr bei den Dieselmotoren deutlich. Da sind Leistung und Drehmoment beim großen von der Konkurrenz schwer zu toppen, und für den angekündigten kleinen mit 1,6 Litern klingen die Daten ebenfalls verheißungsvoll.

Honda als Dieselspezialist verwundert noch ein wenig, man merkt es vielleicht am fehlenden letzten Geräusch-Feinschliff. Die Leistungsbereitschaft des Dieselmotors hält allerdings, was die Leistungsdaten versprechen. Auch nähert sich zumindest der Praxisverbrauch den Normwerten oben etwas stärker an als bei der Komkurrenz.

Sinnvolles und Übertriebenes hält sich bei der Anleitung zum Spritsparen die Waage. Zur ersteren Kategorie gehören ohne Zweifel die Start-Stopp Automatik und Leuchtanzeigen zum Hochschalten. Vielleicht eher unnötig sind die Kommentierungen der Gaspedalstellung durch farblich wechselnden Tacho.

Ein wenig verspielt muss schon sein, wer dieses Auto will. Minuspunkte holt sich die Firma beim Thema Aufpreise, wo Dinge gebündelt sind, die im Alltag eines Automobilkaufs nicht viel miteinander zu tun haben. 02/12