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Ford RS 200



Man könnte es eines der ungewöhnlichsten Autos nennen, was sich z.B. nicht auf den Motor beziehen würde. Für eine Auflage von 200 Wettbewerbsfahrzeugen (Homologation nach FIA-Gr.2) von Ford ist schließlich ein weiter entwickelter Cosworth-Motor nichts Besonderes. Vier Ventile pro Zylinder kombiniert mit Turbolader (Garrett) sind in dieser Zeit schon weniger häufig. Wenn man aber die Lage des Motors und den Weg der Kraftübertragung bedenkt, wird es vollends merkwürdig. Man kann hier von einem Mittelmotor-Transaxle sprechen, denn der vor der Hinterachse längs angeordnete Motor überträgt sein Drehmoment über eine kurze Kardanwelle auf ein Getriebe vorn längs hinter der Vorderachse. Von diesem geht es zur Vorderachse und über eine Viskokupplung mit der Verteilung von 37 : 63 zurück über eine zweite Kardanwelle am Motor vorbei zur Hinterachse. Diese Viskokupplung kann gesperrt und damit eine 50:50-Verteilung erreicht werden. In den Achsantrieben sind weitere Viskokupplungen eingebaut. Vorteil dieses komplizierten Gebildes, ein weicher Drehmomenteinsatz und eine Gewichtsverteilung von 50 : 50. Gebaut wird dieses Auto kompromisslos für den Renn- bzw. Rallyesport. Oben im Bild sehen Sie ein solches Auto. Verkauft wird es (nach zu kurzer Rennkarriere) auch an Privatleute. Außer den Einstellungen im elektronischen Motormanagement unterscheiden sich die Versionen hauptsächlich in der Innenausstattung. Die äußere Hülle entsteht aus leichten Verbundstoffen mit der Erfahrung eines englischen Dreirad-Herstellers. Für die Form ist die Fa. Ghia aus Turin verantwortlich. Der technische Unterbau stammt von zwei vormaligen Konstrukteuren in der Formel-1, der sich die Gruppe B in den Fahrleistungen jener Zeit auch deutlich nähert. Drei Gitterrohrrahmen bilden das Grundgerüst. Am Achsantrieb ist die englische Firma FF Developements beteiligt. Im Ralleysport üblich sind zwei Dämpferbeine pro Rad, extrem lange Federwege und eine vielfältig einstellbare Geometrie. Diverse Ford-Serienteile kommen im Karosseriebereich zum Einsatz, von denen die Sierra-Rückleuchten am meisten auffallen. Insgesamt soll das Projekt über 30 Mio. Euro gekostet haben. Das Auto hat leider wenig Erfolg. Außer einem dritten Platz bei der Schweden-Ralley ist nicht viel geblieben. Leider gibt es nur eine Saison, weil die FIA für das nächste Jahr (1987) die Gruppe B abschafft. Der Motor ist wegen starker Drehmomentverluste im unteren Drehzahlbereich wohl auch nicht ganz einfach zu beherrschen. Einige von ihnen werden noch einmal einer Tuning-Kur unterzogen. Angeblich kommen bei 2,1 Liter Hubraum dann 650 Pferdestärken für die Teilnahme an den Rallye-Cross Meisterschaften zustande.
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