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2011 Karma





So aufregend die Karosserie, so aufregend auch der Hintergrund des ganzen Autos. Die Firma Fisker Coachbuild LLC von Henrik Fisker und Bernhard Köhler hat mit diesem Auto einen veritablen Bankrott hingelegt. Man gibt aber nicht so sehr den beiden Gründern die Schuld, sondern eher den Umständen, Reihenfolge nebensächlich.

Zunächst sei der Batterie-Lieferant Pleite gegangen und dann etliche Karma kurz vor dem Abtransport im Port Newark–Elizabeth Marine Terminal dem Hurrikan Sandy zum Opfer gefallen. Genauer gesagt fingen 16 Karmas wegen Eindringen von Salzwasser in die Batterie von einem Feuer und 330 wurden überflutet. Ende 2012 war dann Schluss mit der Produktion.

Der Karma beruht eigentlich auf dem Chevrolet Volt, was die englische Wikipedia immerhin noch bei einem Vergleich in Bezug auf den Wirkungsgrad erwähnt. Sie bescheinigt dem Karma eine 'nur halb so große Effizienz wie dem Chevrolet Volt'. Und dessen ist schon nicht die beste. Dabei hat der deutliche Anleihen beim Hybridantrieb von Toyota gemacht.

Die Anordnung der Batterie ist exakt die gleiche wie beim Chevrolet Volt.

Um aber nicht der unerlaubten Übernahme bezichtigt zu werden, bezeichnete man den eigenen Hybrid als seriell im Gegensatz zu dem von Toyota. Und alle Welt hat es geglaubt. Wir haben schon damals ausführlich auf diese Falschbenennung hingewiesen, allerdings nicht beim Chevrolet Volt, sondern beim Schwestermodell Opel Ampera.

Wenn Sie die verschiedenen Modi beim Ampera durchgehen, fällt einer auf, der doch eine Verbindung des Verbrennungsmotors zu den Rädern ermöglicht. Also, wie auch später, kein rein serieller Hybrid, sondern abhängig vom Modus. Und was hat das nun mit dem Fisker Karma zu tun? Ganz einfach, bei dem ist zumindest jegliche mechanische Verbindung zur Vorderachse weggefallen.

Der vermutlich einzige echte serielle Hybrid, aber . . .

Genau das führt dann zu der schlechten Effizienz. Macht ja möglicherweise in Ausnahmefällen Sinn, mit Kraftstoff Strom zu erzeugen und dann diesen zum Antrieb einzusetzen, aber keinesfalls immer. Und warum merkt das niemand? Weil der Karma eine größere Batterie als der Volt an Bord hat und deren Kapazität auf den ersten 100 km nicht mitgezählt wird.

Die schlechte Effienz setzt halt in dem Moment ein, wenn der Verbrennungsmotor nachladen muss. Ansonsten hatte Fisker nichts als Ärger, weil Elon Musk gerichtlich hinter ihm her war. Als ehemaliger Mitarbeiter von Tesla soll er Antriebs-Technologie des Model S auch bei der Entwicklung des Karma verwandt haben.

Auch bezichtigte ihn Musk, die besten Design-Ideen beim Model S zurückgehalten und erst beim Karma angewandt zu haben. Angeblich haben aber diese Klagen gerichtlichen Überprüfungen nicht standgehalten. Fehlt noch ein grandioses Versagen eines Karma beim Test durch das Consumer Reports Magazin 2012: Totalausfall der Batterie, zusammen mit einer Riesen-Rückrufaktion.

Vorne mit der Technik des Chevrolet Volt und hinten möglicherweise mit der des Tesla Model S? Das macht ihn zusätzlich auch noch schwer, sehr schwer.







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