Wie schon die stark gestiegenen Produktionszahlen von Fiat-Automobilen im Jahre 1914 zeigen, scheint man in Italien nicht so sehr an den Ausbruch eines Krieges gedacht zu haben, denn damit ist sehr oft die Abgabe privater Pkw verbunden, deren Kaufpreis oft nicht oder nur unzureichend ersetzt wird.

Bei Lkw ist das eher so, dass der Staat einen Teil des Kaufpreises übernimmt, dann allerdings im Kriegsfall das ganze Fahrzeug. Und wenn das Auto bei der/dem Besitzer/in bleibt, ist natürlich die Versorgung mit Treibstoff in keinster Weise mehr gesichert. Je länger der Krieg dauert, desto stärker wird rationiert bzw. private Autofahrt verboten.

Welche Umstände führten zu einem Kriegseintritt Italiens? Es war nicht das Attentat von Sarajevo auf den Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau. Italien hat sich gegenüber den Österreichern nur dann zur Hilfe verpflichtet, wenn diese angegriffen würden. Das war hier nicht der Fall, also blieb Italien neutral.

Das erklärt den Kriegseintritt erst 1915, und diesmal auf der Seite der Mächte gegen Deutschland und vor allem Österreich. Offensichtlich hatten die dem Land die größeren Versprechungen von Landgewinnen im Falle eines Sieges gemacht. Zu gerne hätte man das Trentino im Norden und die Stadt Triest im Nordosten.

Der Krieg geht also gegen Österreich. Italien ist keineswegs vorbereitet, hat mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und gegen schlechte Ausbildung und Massenauswanderungen zu kämpfen. Kolonialkriege in Afrika haben fast durchweg zu Misserfolgen geführt. Erschwerend kommt hinzu, dass der jetzige eher im Hochgebirge stattfindet.

Was soll man da mit einem Panzer? Fiat kann sich offensichtlich den Forderungen nicht verschließen, aber das Timing ist alles andere als gut gewählt. Der eigentliche Auftrag datiert zwar von 1915, aber der erste Prototyp stand erst 1917 zur Verfügung. Insgesamt wurden wohl nur für zwei entsprechende Geschütze bestellt.

Er wog schließlich nicht weniger als 40 Tonnen, viel mehr als die damals führenden englischen Panzer. Immerhin bot er Platz für bis zu zehn Mann Besatzung, wenn alle möglichen Waffen besetzt sein sollten. Der Designer hat vorher hauptsächlich an Rennwagen gearbeitet. Er wird schließlich 1917 'Fiat 2000' genannt, erkennbar an dem kuppelartigen Turm.

Obwohl die Mittelmächte, also auch Österreich den Krieg verloren haben, mussten mehr als doppelt so viele italienische Soldaten ihr Leben lassen wie österreichische. Und die Italien schließlich zugesprochenen Gebiete sorgten im Falle Südtirols wegen der deutschsprachigen Mehrheit und Istriens wegen der Mehrheit der Slawen für sehr viel Ärger.