Ein schlichtes, aber vielleicht gerade deshalb umso schöneres Design. Die ersten Bilder oben zeigen ihn mit 1600-cm³-Motor. Als Abarth-Version gibt es ihn auch mit 1800 cm³ und Einzelradaufhängung hinten. Zwischen 1970 und 1975 ist der 124 Spider im nationalen und europäischen Motorsport recht erfolgreich. In der Rallye-Weltmeisterschaft muss er sich nur dem Lancia Stratos geschlagen geben. Das ist deshalb erstaunlich, weil ein Cabrio, z.B. wegen seinem höheren Gewicht und evtl. mangelnder Steifigkeit der Karosserie, nicht die besten Voraussetzungen für den Rennsporteinsatz mitbringt.
Der von Pininfarina entwickelte Wagen wird im November 1966 auf dem Turiner Autosalon vorgestellt. Neben dem Kühlergrill und den Heckleuchten verraten unterschiedliche Motorhauben die verschiedenen Versionen. Diese erhalten je nach Gemischaufbereitungs- oder Motorversion Ausbeulungen. Der 124 Spider ist mehr für die USA als für Europa vorgesehen. Nach 1981 wird er als 'Pininfarina' mit dem Zusatz 'Europa' noch bis 1985 mit 2,0-Liter-Motor (siehe Tabelle) weiter verkauft.
Am Ende gibt es sogar noch eine Kompressor-Version mit 99 kW (135 PS) bei 5500/min und dem sagenhaften Drehmoment von 206 Nm bei 2900/min. An den Motoren kann man die Leistungsminderung mit Einführung des Kat und der Benzineinspritzung trotz Hubraumerhöhung deutlich ablesen. Das Beschleunigungsverhalten leidet auch unter der geänderten Hinterachse, weil das Auto fast 200 kg schwerer wird.
Den vergleichsweise einfachen, von der Limousine stammenden Unterbau können Sie in Bild 4 erkennen. Beginnen Sie ausnahmsweise hinten an der durch vier Längs- und einen Querlenker geführten, angetriebenen Starrachse. Der Tank dahinter mit Einfüllstutzen in der Ecke wäre heute undenkbar. Er macht Platz für das über dem Endschalldämpfer liegende Reserverad.
Der Standard der Zeit wird durchbrochen von den Scheibenbremsen, die auch an der hinteren Starrachse verbaut sind. Nach vorn hin ist wieder alles konventionell. Über ein Mittellager führt uns die Kardanwelle zum längs liegenden Triebwerksblock. Darunter eine Achse mit Doppelquerlenkern und filigranem Stabilisator davor.
Der große Luftfilter mit zwei Ansaugstutzen verbirgt nicht nur die Doppelvergaser-Anlage, sondern z.T. auch den Zylinderkopf mit zwei obenliegenden Nockenwellen, der für die vergleichsweise hohe Literleistung sorgt. Ansonsten geht es mit Kühler + Lüfter und Verteilerzündung wieder total normal weiter. Wer genau hinsieht, kann sogar noch Benzin-Membranpumpe und Ölfilter erkennen. 07/10