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1954 DKW Munga
1956 - 68 |
F91/4 (Munga 4) | Wanne, 4 Sitze | 1000 cm3 (ab 1958) |
1958 - 68 | F91/6 (Munga 6) | Pritsche, 6 Sitze | 1000 cm3 (ab 1959) |
1959 - 69 | F91/8 (Munga 8) | Pritsche, 8 Sitze | 1000 cm3 |
Das ist kein Jeep, sondern ein Mehrzweck-Universal-Geländefahrzeug mit Allradantrieb. Fast 50.000 werden im Laufe von 12 Jahren gebaut, die meisten in Militär-Trimm und
insgesamt mehr als ein Drittel an die neu gegründete Bundeswehr geliefert. Dem zweiten Verteidigungsminister Strauß wird nachgesagt, er habe sich als Bayer besonders für den DKW-Munga aus Ingolstadt
gegenüber dem Goliath aus Bremen, dem Porsche 597 aus Stuttgart und dem
Jeep-Lizenzbau eingesetzt.
Motor, Achsantrieb und die gleiche Radaufhängung vorn und hinten sind im Prinzip aus der Limousine bekannt. Interessant sind das veränderte Getriebe und der Allradantrieb, den man schon ein wenig als Vorläufer
für den Audi Quattro ansehen kann. Man erkennt in Bild 4 ein längs hinter der Vorderachse liegendes
Getriebe mit vier Vorwärts- und einem Rückwärtsgang. Erstere muss man sich als
sperrsynchronisiert vorstellen. Vorgeschaltet ist ein Zweiganggetriebe, in der Prinzipskizze nach oben geklappt in die Antriebswelle
gezeichnet. Es ist während geringer Fahrzeugbewegung zu schalten und verdoppelt alle Gänge. Damit ermöglicht es im Gelände Geschwindigkeiten bis hinunter zu 3 km/h.
Der Rest des Getriebes dürfte serienmäßig sein. Die Kardanwelle greift starr auf die Getriebeabtriebswelle. Verspannungen zwischen Vorder- und Hinterachse werden nach Angaben des Herstellers durch nicht ganz
biegesteife Wellen ausgeglichen. Es kommen nur Kreuzgelenke zum Einsatz, auch an der Vorderachse außen. Daher ist wohl der
vergleichsweise große Wendekreis von 12,5 Metern bei einem Fahrzeug mit nur 2 Meter Radstand zu erklären. Kurz vor dem hinteren Achsantrieb ist in Bild 4 noch die Innenbacken-Handbremse angedeutet. Sie ist
vielleicht etwas schwach als Notbremse, wirkt aber abweichend von fast allen anderen Autos auf vier Rädern.
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