Geschichte - DKW 9
Noch zu Zeiten von Audi und DKW macht Rasmussen dem künftigen Konzern ein Geschenk, den Frontantrieb 1. Im Prinzip ist diese Antriebsart für Pkw schon längst erfunden, aber keiner hat sie
bisher im größeren industriellen Maßstab auf den Markt gebracht. Rasmussen gelingt das Kunststück und dass, ohne Lizenzen nehmen zu müssen. Der Zweitakter wird mit DKW aufgegeben werden, aber Der
Frontantrieb überlebt beim Nachfolger Audi bis über die Jetztzeit hinaus.
Eigenartigerweise kommen direkt danach viele Hersteller mit dieser Technik aus den Startlöchern, aber Rasmussen hat wieder einmal das richtige Gespür bewiesen und umgesetzt. Er bleibt dem neuen Konzern
bis zu einer fristlosen Kündigung Ende 1934 verbunden. So erlebt er knapp die Anfänge der Blüte des Konzerns unter der neuen Autopolitik der Nazis und die Konstruktionshilfen eines Ferdinand Porsche zu
außerordentlichen Gewinnen im Rennsport mit.
Auf Druck der nationalsozialistischen Regierung kommt es 1942 noch zur Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Dresden und natürlich auch schon vorher zu diversen Ehrungen, z.B. der Hochschule
von Mittweida, der Stadt Zschopau und gegen Ende auch zum Ritterschlag in seinem Herkunftsland Dänemark. Zschopau hat ihm nicht nur eine industrielle Blüte sondern auch ganze Stadtteile durch seinen
Wohnungsbau zu verdanken.
Trotzdem übersiedelt er nach der Feier seines 60sten Geburtstags in eine Villa nach Potsdam. Kurz vor Kriegsende 1945 ist er nach Flensburg geflüchtet. Kurz vor dem Krieg hat er seine Tochter Ilse und in den
letzten Kriegsmonaten den Sohn Hans verloren. Er bleibt mit seiner Frau unter widrigen Umständen an der deutschen Seite der Grenze und kann erst 1948 nach Kopenhagen. Jørgen Skafte Rasmussen stirbt 1964.
06/12
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