1934 Citroën Traction Avant
Der Citroën Traction Avant (Frontantrieb) wird von 1934 bis zum Zweiten Weltkrieg und danach bis 1957 produziert. Die erste Serie ab 1934 ist als 7 CV mit 1302 cm³ und als 11 CV mit 1628 cm³ bekannt. Sie hat als
Option ein Automatikgetriebe und gilt als nicht besonders ausgereift (siehe Monsieur Lecot weiter unten!). Citroën geht es zur Zeit der Entwicklung dieses Modells schlecht und der Avant Traction ist so etwas wie der
Retter in der Not. Das Besondere an ihm ist neben der selbsttragenden Karosserie, der Einzelradaufhängung und der hydraulischen Bremse der
Einbau des Getriebes
vor und des Motors längs hinter der Vorderachse. Durch den Wegfall der Kardanwelle wird das Auto leichter.
Der Motor des unten abgebildeten Wagens ist ein Vierzylinder mit 1911 cm³ und 43 kW (58 PS). Bei dem Dreigang-Schaltgetriebe sind der zweite und dritte Gang synchronisiert. Es gibt den Wagen mit kurzem und mit
langem Radstand, der das Platzangebot üppig vergrößert. 1952 wird das Cockpit überarbeitet und ein Blinker mit Relais eingeführt, vorher sind noch Winker üblich. Bis 1952 ist das Reserverad auf der Heckklappe
befestigt und die Scheibenwischer haben ihren Drehpunkt oberhalb der Frontscheibe. Danach wird mit dem Koffermodell ein größerer Gepäckraum geschaffen. Von vorne erkennt man es an den Scheibenwischern
unterhalb der Scheibe. Als besonderer Komfort lässt sich bei den früheren Modellen die Frontscheibe unten nach außen klappen.
Hier sehen Sie, wie der geblockte Antrieb aus Dreigang-Getriebe vor der Vorderachse und Reihenmotor längs dahinter mit der Karosserie verbunden ist. Das Bild unten zeigt den durchaus strömungsgünstigen,
relativ glatten Boden bis zur Hinterachse. Insgesamt werden der Konstruktion für die Zeit so gute Fahreigenschaften bescheinigt, dass man sie wegen ihrer Fähigkeiten als Fluchtauto auch als 'Gangsterlimousine'
bezeichnet.
Kennen Sie Monsieur Lecot? Wenn Sie sich für die weitere Geschichte des Avant Traction interessieren, werden Sie ihn kennenlernen. Er hat den Wagen wohl am ausgiebigsten getestet, als er 1935 in einem Jahr
mit ihm 400.000 km zurücklegte. Da er Wert darauf legte, nachts wenn auch nur kurz in seinem Bett zu schlafen, kehrte er jeden Abend nach 1.200 zurückgelegten Kilometern über Paris und Monte Carlo nach Hause
in Lyon zurück.
Das war dann wohl die außergewöhnlichste Werbeaktion für ein Auto überhaupt. Mit ihm fuhr immer ein unabhängiger Kontrolleur, der die ordnungsgemäß zurückgelegten Kilometer nachher bestätigen konnte.
Monsieur Lecot wurde in dem Jahr bekannt wie ein bunter Hund. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 65 km/h und nur zwei Mal soll er einen Unfall gehabt haben. 04/14
Fahrzeug von Andreas Pohl
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