Ein berühmtes Design in die nächste Generation zu führen, ist keine leichte Aufgabe. Doch zunächst einmal ein Blick unter das Blech. Um mehr Innenraum zu kreieren, wird aus dem Längsmotor hinter der Vorderachse ein sogar noch nach vorne geneigter quer davor. Ansonsten bleibt Vieles beim Alten. Es gibt wieder die nur halb selbsttragende Karosserie mit breiten, flachen Trägern von der Hinter- zur Vorderachse und darüber hinaus, mit der eigentlichen Karosserie verschraubt. Es bleibt, allein schon wegen dem Quermotor, bei vier Zylindern, ausreichend dank einer wieder einmal bemerkenswerten Aerodynamik.
Trotzdem führt man bei Citroen etwas Neues ein, nämlich den aus dem Benziner entwickelten Dieselmotor. Scheint auf den ersten Blick nicht zusammen zu passen, aber die Karosserie verhilft dem nominell schwächeren Diesel zu angemessenen Fahrleistungen. Überhaupt erhält der Pkw-Motor als Erstling einer bis jetzt in diesem Bereich nicht tätigen Firma viel Lob. Die attraktiv weiterentwickelte Karosserie greift weit nach vorn über den Antrieb und hat bei großem Radstand nur wenig Hecküberhang. Da ist dann gerade noch genug Platz für einen angemessenen Gepäckraum, zumal bei der Limousine eigenartigerweise die Rücksitzlehne nicht umklappbar ist. Sie hat auch nie eine Heckklappe erhalten. Allerdings ist die Rundumsicht dank schmaler Dachstützen trotz fast 5 Meter Länge recht gut. Man sieht es zwar dem CX nicht an, aber manches an ihm fußt immer noch auf dem Avant Traction von 1934. Der hatte den revolutionär neuen Frontantrieb. Die ID/DS-Reihe brachte die Hydropneumatik und der CX den wesentlich vergrößerten Innenraum. Sie alle bleiben allerdings bei dem wenn auch mehrfach verbesserten Vierzylinder. Erst 1995 kommen Reflex/Athena mit einem deutlich veränderten OHC-Aluminiummotor. Wegen der großen Produktionsdauer gibt es eine Serie 2. Man erkennt sie äußerlich an den geänderten Stoßstangen und innerlich am Verschwinden der Lupenanzeigen (Bild 6). Allerdings fehlen nach wie vor Blinker- und z.B. auch Scheibenwischerhebel. Während der GTI absteigt, wird der Diesel mit Ladeluftkühlung und mehr Leistung aufgewertet.
Natürlich hat der Wagen auch seine Macken. Für die angestrebte obere Mittelklasse sind Lüftung, Heizung und Kühlung nicht ausreichend. Rost ist ein wichtiges Thema, aber damit haben zu jener Zeit sogar Premium-Anbieter wie Mercedes und Porsche zu kämpfen. 1981 und 1986 wurden jeweils die Lackierverfahren verbessert. Eigentlich sollte dann auch jeder CX eine Hohlraumkonservierung haben. 08/14