1962 Simca 1000
Später gibt es ihn auch mit rechteckigen Scheinwerfern. Wer vielleicht gedacht hatte, damit sähe er besser aus, sah sich ein wenig getäuscht. Vielleicht haben wir uns zu sehr an die Ursprungsform gewöhnt. Außerdem
sieht man daran, wie viel Styling in so einem doch eher unscheinbaren Wagen steckt. Und Technik noch dazu. Er soll zwar von einem gemeinsamen Projekt zur Entwicklung der Fiats 770 und 850 abstammen, ist aber schon ein wenig auf Leistungssteigerung vorbereitet, z.B. durch eine zu der Zeit durchaus nicht immer übliche, fünffach
gelagerte Kurbelwelle, was ihn wieder von dem Fiat-Bruder unterscheidet.
Insgesamt wird sich die käufliche Leistung im Laufe seiner Lebensdauer mehr als verdreifachen, wenn dies auch nur durch das letzte Aufgebot, den Rallye 3 mit angenieteten Kotflügeln und 76 kW (103 PS) in nur 1000
Exemplaren erreicht wird. Abgesehen von den Rallye-Versionen mit Kriegsbemalung handelt es sich beim Simca 1000 um ein durchaus vernünftiges Auto der weiteren Nachkriegszeit. Im Gegensatz zum Fiat muss er in
Frankreich mit vier Türen antreten und tut dies mit mehr Überzeugungskraft als beispielsweise die ältere Dauphine.
Im normalen Fahrbetrieb kommt es auch nicht zu der Lautstärke wie bei den Rallye-Versionen. Das deutsche Prospekt preist den einfachen Einstieg und die gute Rundumsicht. Interessant in diesem Zusammenhang, dass
1963 eine Heizungs-/Lüftungs-Kombination als Klimaanlage bezeichnet wird. Typisch französisch sind die großen und bequemen Sitze in so einem relativ kleinen Auto. Trotzdem wird der Wagen auch als Stadtwagen
beworben. In der Tat kommt einem das Interieur nicht unbedingt kleinwagenmäßig vor.
Die Tester werfen dem Simca 1000 vor, mit der Technik auch die mangelnde Rostvorsorge übernommen zu haben, doch wer ist bei den Autos dieser Zeit sündenfrei? Dafür wird gerade der ungetunte Motor sehr gelobt,
besonders wegen seiner Haltbarkeit. Generell haben alle Simca dieser Zeit mit frühzeitigen Defekten an der Porsche-Synchronisation zu kämpfen, die das normale Zurückschalten (in den zweiten Gang) nicht immer
geräuschfrei durchgehen lässt. Interessant vielleicht noch die Meinung zu dem Fahrverhalten des stark hecklastigen Autos. Es wird teilweise sogar als untersteuernd empfunden.
|