Sie soll einer Cola-Flasche ähneln, die neue Corvette von 1968. Das bedeutet, von oben betrachtet, eine gewisse Schlankheit zwischen den Achsen. Das bringt die Räder noch besser zur Geltung. Aber auch die ellenlange Frontpartie scheint in ihrem Anstieg eine Pause zu machen, bevor sie die Windschutzscheibe erreicht. Betont wird die hintere Verbreiterung zusätzlich durch einen Hüftknick nach oben. Zusammen mit den Klappscheinwerfern ergeben sich vorne mehrere Fugen, die hier nicht immer ganz stimmig sein müssen. Immerhin sind alle die Harmonie störenden Bauteile verschwunden. Sogar die Scheibenwischer verbergen sich unsichtbar unter einer Klappe vor der Windschutzscheibe. Unter so einer Front muss das Heck leiden. Es besteht im Wesentlichen aus dem Tank. Der ist wegen dem Reserverad so hoch eingebaut, dass eine Heckklappe gar keinen Sinn machen würde. Also muss der Gepäckraum von innen bestückt werden. Dort kommen auch die beiden Dachteile des t-Roofs hin. Es bleibt ein Steg in der Mitte. So ist das mit der Raumökonomie der Amerikaner, bei über 4,6 Meter Länge kaum Platz für große Passagiere und Gepäck. Dabei ist das Getriebe vorne am Motor verblockt. Hinten nimmt wohl der Kastenrahmen auch um den großen Tank viel Platz weg. Das macht den Wagen allerdings auch nicht gerade besonders leicht. Genau dorthin zielen die ersten Kritiken nach seinem Erscheinen. Für einen Wagen mit Glasfaser-Aufbau sollte die Corvette leichter sein. Die Aufpreisliste leistet mit ihrer ansehnlichen Länge hier noch Vorschub. Bleibt nur noch die Hoffnung auf genügend Motorkraft. Und die wird wirklich reichlich geboten. Verwirrend viele Leistungsdaten, wozu auch noch die Abgas-Gesetzgebung am Ende der Periode bis 1982 beiträgt. Sie bringt die Benzineinspritzung in die Corvette zurück, allerdings eine andere als gehabt. Das durch den Kat bedingte Leistungsdefizit wird teilweise durch (noch) mehr Hubraum etwas aufgefangen. Bleibt müßig, über den Verbrauch zu meckern. Wer sich eine Corvette zulegt, weiß, dass knapp über 15 Liter/100km bei äusserst angepasster Fahrweise möglich sind. Was er aber schätzt, das ist ein Traumwagen für z.T. die Hälfte des Preises von vergleichbaren. Und fährt er diesen nicht gerade in Deutschland, dann stimmt auch das ausströmende Prestige. 12/13