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2013 BMW X5





Wie es modernes Design schafft, ein ausgesprochen großes Auto mit immer noch Maxi-Motoren, permanentem Allrad und einem einigermaßen angenehmen Aufenthalt sogar in der dritten Reihe optisch fast auf Normalmaß schrumpfen zu lassen, das kann man am neuen BMW X5 studieren. Da wird zunächst einmal die typische Doppelniere nach unten hin gekürzt und ohne Zwischenraum mit dem horizontalen Scheinwerferband vereint.

Jetzt schlägt hier die Stunde der Designer. Keine Parallelität, keine Ruhe fürs Auge. Sicken entstehen und vergehen wieder. Nur wenige Menschen würden wohl die Front blind zeichnen können, ohne sich durch Kontrolle gewisser Linien zu vergewissern. Einfacher erscheint da das Studium der Motorhaube. Über zwei Blechkanten fällt sie seitlich ab. Den Kotflügeln (Ist der Begriff hier noch angemessen?) lässt sie nur wenig Raum.

Was tut man nicht alles, um diesen hohen Vorderwagen optisch zu verkleinern? Die Trennlinie zwischen Motorhaube und Seitenteil liegt in einer Schräge. Aber das stimmt nur halb, denn diese Schräge verdreht sich nach vorn zu einer fast horizontalen Fläche. Also reicht die Deckfläche des Vorderwagens bis zur nächsten Blechkante. Aber auch die wird nach vorn hin langsam schwächer, läuft nach einem Bogen nach innen aus, bevor sie die Niere erreicht.

Kommt eine zweite Sicke, diesmal von ganz hinten. Aber auch die verliert sich, diesmal in der Ausformung des Radhauses. Diese Ausformung hat sogar eine umlaufende Kante und ein Kunststoff-Innenteil. Jedoch ist darauf auch kein Verlass, denn kaum in der Nähe der Scheinwerfer angekommen, verschwindet auch sie. Irgendetwas Spannung erzeugendes Unvollendetes geht von diesem Design aus.

Da ist die deutlich akzentuierte Sicke an der Seite. Man lässt hintere Türgriffe nicht mehr im Scheibenrahmen verschwinden, man verbirgt sie, und zwar beide, in dieser kräftigen Sicke. Auf der rechten Seite verformt diese den Tankdeckel, läuft aber dann auch hinten aus. Eigenartigerweise seitlich in der hinteren Leuchteneinheit, aber kaum wahrnehmbar.

Unter der seitlichen Sicke entsteht eine größere konkave Fläche. Allerdings wieder nicht ganz. Vorne sind da die Luftauslässe hinter den Rädern, die übrigens wieder eine Kante produzieren. allerdings nur der untere Teil. Der obere Teil läuft rasch aus. Und als wenn das noch nicht genug wäre, taucht quasi aus dem Nichts unten vor dem Hinterrad eine allerdings sehr zarte Linie auf, die das Konkave bricht.

Nein wir machen hier nicht weiter. Sie mögen aus dem bisherigen Text ersehen, dass man diesen Wagen für optisch sehr interessant halten muss, auch wenn man kein Freund großer, schwerer SUVs ist, mögen sie auch Sports Activity Vehicles heißen. Vielleicht schauen Sie sich die Videos an und ihn selbst, wenn Sie ihm begegnen.

Man muss ihn ja nicht gleich kaufen. Immerhin ist er nicht billiger geworden, obwohl es ihn jetzt auch mit einem Vierzylinder-Diesel und sogar 'nur' mit Heckantrieb gibt. Übrigens noch eine Möglichkeit, das Auto kleiner erscheinen zu lassen, man produziert es in USA und filmt dort die ersten Prototypen z.B. mit den Rocky Mountains im Hintergrund.

Mit den Preisen sollte man das handhaben wie mit dem Kraftstoffverbrauch. Man nennt die Werksangabe, das wäre der Einstiegspreis. Und dann käme der wesentlich interessantere, als eine Art Durchschnittspreis für die meist gewählte Ausstattung gezahlte, genau wie der Spritverbrauch in der Realität. Immerhin kommt ein gut ausgestatteter M50d auf spielend den doppelten Mindestpreis.

Fälschlicherweise wird der X5 als größter der X-Klasse mit dem 7er verglichen, unzutreffend, denn der 7er ist bei vergleichbarem Motor ca. 15.000 Euro teurer, wobei für den Allradantrieb noch einmal etwa 3.500 Euro hinkommen. Der X5 ist also in Wahrheit ein in USA gefertigtes (für BMW-Verhältnisse) Sonderangebot, dessen Ausstattung und Verarbeitung inzwischen dem höheren europäischen Standard angepasst wurde.

Das hat Ähnlichkeit mit Porsches Preiskalkulation, wo auch der Cayenne gegenüber dem 911 und Panamera (wiederum für Porsche-Verhältnisse) auffallend preisgünstig dasteht. Das Phänomen der Preisgestaltung erklärt vielleicht auch die Zulassungszahlen, die für den 7er fast die Hälfte des X5 betragen. Wie es die Typenbezeichnung und auch die Preise suggerieren, ist der 5er das geeignete Vergleichsobjekt.

Ist hier vielleicht noch eine Lücke, die uns irgendwann einen X7 beschert? Nein, man ist zunächst damit beschäftigt, die Lücken nach unten zu stopfen. So wird wohl demnächst der X4 erscheinen. Von einem Run auf die X-Klasse zu sprechen, scheint übertrieben, weil sie 'nur' ein knappes Viertel der Gesamtzulassungen ausmacht. Man kauft offensichtlich viel Raum von einem repräsentativen Hersteller.

Zum Stichwort 'viel Raum' passt die Möglichkeit zur dritten Sitzreihe, allerdings nur auf Sonderwunsch. Inzwischen hat der Hang zum Kleinbus wieder etwas nachgelassen, so dass man auch dieses Laderaum verschlingende Teil nicht dauernd mit sich herumschleppen will. Und des öfteren ausbauen und womöglich noch in warmen Räumen verstauen will man es erst recht nicht.

Unendlich zu beklagen gilt es, dass noch immer nicht alles elektrisch funktioniert. Man muss die Türen noch von Hand schließen und sogar den unteren Teil der Heckklappe. Kleiner Scherz. Diese Klappe ist wohl dem hohen Anteil von Amerikanern geschuldet, die damit zu einer der teuersten Sitzbänke überhaupt kommen. Hat aber immerhin den Vorteil, dass der obere Teil nicht so weit nach hinten ausfährt, was bei dichtem Parken schon einmal ein Hindernis sein kann.

Vorteil einer 40/20/40- gegenüber einer 60/20 Rücksitzlehne?

Erstaunlicherweise hat BMW, obwohl anerkannter Verfechter von Sicherheitsreifen, den Gepäckraum immer noch nicht so umgerüstet, dass auch der untere Teil vollständig nutzbar ist. Das ist bei einem X-Modell vielleicht nicht weiter tragisch. Man favorisiert also immer noch den glatten Gepäckraumboden, auf Kosten einer schweren Abdeckung des weniger nutzbaren. Braucht man eigentlich wirklich extra Fächer in diesem Bereich?

Übrigens wird die Typenbezeichnung für die Motoren demnächst geändert. Es stimmt ja ohnehin nichts mehr an diesen Bezeichnungen. Wo hat denn bitteschön ein '25d' 2,5 oder ein 'M50d' 5 Liter Hubraum. Es gibt dann nur noch die '1', '2' und die '3' für die Anzahl der Turbolader bzw. Kompressoren. Die '0' muss nicht verwendet werden, weil es keinen BMW ohne Aufladung geben wird. Alle Motoren erhalten wegen des zusätzlichen Antriebs die Zusatzbezeichnung A-Hybrid im Gegensatz zum E-Hybrid.

Allerdings können die Motoren noch so drehmomentstark sein, ein Rest Erfahrung des hohen Gewichts bleibt, Das gilt auch für Straßenlage und in der Stadt trotz Servo unhandliche Lenkung. Es entbehrt auch nicht einer gewissen Komik, dass ein Auto erst höher gelegt wird und dann wieder tiefer, z.B. in sportlichen Versionen. Immerhin ist das beim X5 per Knopfdruck vom Fahrersitz aus möglich.

Die anderen köstlichen Zutaten kann man auch in einem 'normalen' BMW genießen, für weniger Verbrauch. Da ist dieses fast perfekte System der Umgebungsabtastung. Es beobachtet vorn und seitlich hinten fahrende Verkehrsteilnehmer. Es warnt inzwischen nicht nur, es bremst auch, demnächst vielleicht auch bei überhöhter Geschwindigkeit? Und dann projeziert es die Ergebnisse noch direkt auf die Windschutzscheibe. Wer da noch dran vorbeischaut, ist selber schuld. 11/13

Sonderausstattungen
Adaptives Kurvenlicht
Blendfreier Fernlichtassistent
Park Distance Control
Rückfahrkamera, Surround View
BMW Night Vision mit Personen- und Tiererkennung sowie Dynamic Light Spot
Head-Up Display
Parkassistent
Spurwechselwarnung, Spurverlassenswarnung
Auffahr- und Personenwarnung mit Anbremsfunktion
Aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion und Vollverzögerung bis zum Stillstand
Speed Limit
Info mit Überholverbotsanzeige
Active Protection mit Aufmerksamkeitsassistent
Automatischer/erweiterter Notruf (serienmäßig)









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