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1999 BMW X5



BMW ist wieder da, in der Gruppe der Allradbauer. Und nicht nur mit der damaligen Tochtermarke Landrover, auch nicht mit einer umgebauten Limousine, sondern mit einem richtig großen Geländewagen, allerdings der sportlichen Art. Viel mehr Innenraum als ein 5er-Kombi hat er nicht, auch an seinen ärgsten Konkurrenten aus der M-Klasse von Mercedes reicht er nicht heran, z.B. des schrägen Hecks wegen.

Wie dieser wird er in den USA gebaut. Der Produktionsstandort Spartanburg (South Carolina) ist zu der Zeit noch eine Herausforderung. Mit dem Z3 hat man hier begonnen und die nach Europa gelieferten Exemplare nachgearbeitet. Jetzt hofft man, direkt einen für hiesige Kunden angemessenen Standard zu erreichen. Heute (2008) ist das kein Thema mehr, im Gegenteil. Angesichts der Dollarschwäche wird Spartanburg gerade heftigst erweitert.

Warum sich BMW am Ende der 90er Jahre für eigene Geländewagen interessiert? Weil diese ganz schwer in Mode kommen und kaum jemand damit ernsthaft ins Gelände will/kann. Das beeinflusst die Allradtechnik. Keine schweren Verteilergetriebe mehr und Längs- bzw. Quersperren. Die Elektronik ist auch in diesem Bereich auf dem Vormarsch und löst, wie bei der M-Klasse auch, Traktionsprobleme über die Bremsanlage.

Natürlich fangen die Bremsscheiben bei forcierter Fahrt in schwerem Gelände an zu glühen und werden durch Spritzwasser zusätzlich gehärtet, aber wer will das einem so schönen Auto schon zumuten? Vielmehr genießen die Käufer die hohe Sitzposition und sind froh, wenn auch in dem großen, prestigeträchtigen Auto noch ein paar BMW-typische Eigenschaften geblieben sind.

Man darf bei dem zuerst nur lieferbaren V8 und zumindest bei den danach erscheinenden Sechszylinder-Dieselmotoren davon ausgehen. Immerhin bleibt trotz leichter Allrad-Ausstattung ein stattliches Leergewicht übrig. Ein wenig dazu beigetragen hat die zweigeteilte Heckklappe, aber in der Praxis möchte man sie nicht missen, wenn man z.B. den edlen Raum mit längeren Utensilien nicht immer der feinsten Art beladen will und sich nicht an der schlechteren Zugänglichkeit durch die untere Klappe stört.

Womit wir fast wieder beim Innenraum wären. Der ist gediegen ausgeführt. erst eine spätere Generation wird zeigen, was hier noch geht. Das Mehr an Raum ist für Auge und Bedienung gut genutzt worden. Von vorne ist er schon von Weitem als BMW zu erkennen. Die große Seitenfläche wird durch eine Art durchlaufende Kotflügelverbreiterung überspielt. Das Heck ist gar so gut gelungen, dass es Jahre später von der China Automobile GmbH im Shuanghuan Ceo dreist und komplett kopiert wird.

Was bleibt, ist viel Auto für viel Geld, Respekt gebietend verpackt, den Nutzfahrzeug-Look erfolgreich vermeidend, mit genügend Sitzraum, das sich trotz seiner Masse noch angenehm flott und ohne viel Wanken durch Kurven bewegen lässt. Und spätestens mit dem Doppelturbo-Dieselmotor kann der Wagen seine ansprechenden Fahrleistungen auch zu einem vielleicht für einen Geländewagen noch akzeptablen Kraftstoffverbrauch offerieren. 05/08








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